Der Holzschnitt mit den Miniaturen aus Indien hat für die Stadtdirektorin Ines Aufrecht symbolische Bedeutung im Umgang auch bei geschäftlichen Verhandlungen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Die Tier-und-Pflanzen-Miniaturen aus Bambusholz sind so klein, dass sie unter der Lupe entstanden sein müssen: Vögel, Schlangen, Raubkatzen, Gazellen, Fische und viele Arten mehr tummeln sich unter Palmen, unter üppigem grünem Blattwerk und neben exotischen Blüten. Die Abbildungen der Fauna und Flora sind kaum größer als Briefmarken und aus Bambusholz geschnitzt, dann wurden sie auf ein Leporello aus dem gleichen Material aufgeklebt. Meistens verwahrt die Stadtdirektorin Ines Aufrecht das Kleinod gefaltet in ihrem Büro im Rathaus. „Manchmal klappe ich es auf und schaue es mir an“ – sozusagen als kleine gedankliche Exkursion in ferne Welten und andere Sichtweisen.

 

Geduld und Hartnäckigkeit

Der Holzschnitt wurde ihr im Januar bei einem Delegationsbesuch anlässlich der 50-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Mumbai und Stuttgart vom indischen Honorarkonsul überreicht. „Leider weiß ich nichts über die mythologische Bedeutung der Bilder“, sagt sie. Aber der Symbolwert des Geschenks liegt auf anderer Ebene: „Es ist Ausdruck von Kreativität, Präzision und Fleiß – Eigenschaften, die mir in Indien oft begegnet sind“, erklärt sie.

Auf der anderen Seite sei das Tableau der Ausdruck des Strebens nach Harmonie und Geduld in der indischen Kultur. „Das ist auch im geschäftlichen Bereich zu beobachten. Es herrscht ein entspannter Umgang mit den Dingen“, charakterisiert sie ihre Erfahrungen: „Aber Geduld bedeutet auch, hartnäckig an etwas dran zu bleiben.“