Berlin widmet seinem berühmten Bürger Helmut Newton ein kleines Museum – die Autorin Ines Witka einen Teil ihres Wohnzimmers.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Berlin widmet seinem berühmten Bürger ein kleines Museum, die Autorin Ines Witka einen Teil ihres Wohnzimmers. Dort hat der 30 Kilogramm schwere Band mit Bildern von Helmut Newton seinen festen Platz auf einem eigens dafür mitgelieferten Stahlgestell, das den Schriftzug des Fotografen trägt. 1999 erschien der Giganto-Band im Format 50 mal 70 Zentimeter mit den Edelnackten und auch mit Newtons revolutionärer Modefotografie. Damit war er in den großen Magazinen vertreten und setzte die Models, nicht die Modelle in den Vordergrund.

 

Ein Monatslohn für das Buch

„Als der Band herauskam, habe ich zu lange gewartet“, erzählt Ines Witka. Als sie sich entschlossen hatte, einen vierstelligen Betrag dafür zu investieren, waren die limitierten und handsignierten 10 000 Exemplare schon vergriffen. Später machte sie sich auf die Suche bei Ebay, wo sie fündig wurde und die Versteigerung gewann. „Das war damals schon ein Monatslohn“, erinnert sie sich.

Bilder erzählen Geschichten

„Die Bilder erzählen Geschichten“, erklärt sie ihre Newton-Manie. „Er zeigt die Frauen in ihrer Weiblichkeit, ohne dass er sie zum Objekt macht.“ Das begeistert und inspiriert sie für ihre eigenen Geschichten. In den 1980er Jahren, damals noch stark frauenbewegt, entdeckte sie den deutsch-australischen Fotografen. „Da fand ich schon, dass seine Bilder starke Frauen zeigen.“ Je nach Besucher schlägt sie unter den 400 Fotografien die passende auf: „Wenn meine Mutter kommt, nehme ich eher ein Porträt“, sagt sie lachend.