Der kanllbunte Maschinenmensch im Friseursalon von Melanie Wurster ist das Ergebnis der schicksalshaften Begegnung mit einer Tätowiererin.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Kleine Roboterfigürchen haben es Melanie Wurster angetan. Sie füllen eine ganze Vitrine – und die steht in ihrem Salon. Dort formt sie Männern Elvis-Haartollen und stylt ihre weibliche Kundschaft mit Rockabilly-Frisuren. Ihre Leidenschaft für die Maschinenmenschen aus Blech und Kunststoff bescherte ihr eine intensive Freundschaft zu einem leibhaftigen Wesen aus Fleisch und Blut: zu der in Paris lebenden Tätowiererin Sunny Buick. „Wir haben uns auf der Tattoo- Convention kennengelernt“, erzählt die Friseurin, deren Körper reichlich mit gestichelten bunten Bildern verziert ist. „Sunnys Sachen gefielen mir gut“, sagt sie und an deren Stand gab es auch Taschen mit Robotermotiven. „So eine wollte ich mir kaufen“ – doch es kam anders. Statt mit Tasche ging sie mit tätowierten Händen nach Hause, denn die Nadelkünstlerin hatte kurz vor der zufälligen Begegnung in einer Zeitschrift die Fotoreportage über den schrägen Friseursalon in Stuttgart-Süd gesehen und erkannte Melanie Wurster.

 

Tattoo für die Tür

Mittlerweile gastiert die Tattoospezialistin jedes Jahr eine Woche in Wursters Salon und verziert dort Körperteile. Einmal tat sie dies auch mit der Toilettentür. Auf die hat sie mit Acrylfarbe einen knallbunten Friseur-Roboter gemalt. In einer Hand hält er einen Föhn, in der anderen ein Rasiermesser. „Sie hat jeden Tag ein bis eineinhalb Stunden daran gearbeitet“, berichtet die Besitzerin stolz. Und natürlich ist auch Wursters Firmenlogo auf der Tür verewigt – genauso wie auf ihren Händen.