Nicole Haag und den betagten VW-Bus, Baujahr 1976, verbinden viele abenteuerliche Erlebnisse – auf Reisen und Zuhause.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Jetzt wartet der T2-VW-Bus auf bessere Zeiten – sein Motor ist immerhin schon repariert. „Mein Mann hat den Bus zu seinem 18. Geburtstag von seiner Oma geschenkt bekommen“, erzählt Nicole Haag. Sie selbst trat erst später ins Leben des VW-Bus-Besitzers, und sie schwärmt noch heute: „Wir sind mit ihm 6000 Kilometer bis nach Norwegen gefahren.“ Dafür hatten sie ihn campingtauglich gemacht. „Wir haben auf Plastikkisten eine Holzplatte gelegt und darauf unsere Matratze.“ In den Kisten hatten sie Lebensmittel für den langen Trip verstaut. Aber nicht nur dort: „In den Radkästen hatten wir eine Flasche Schnaps versteckt“, sagt sie schmunzelnd. Der Schnaps war als kleine Bestechung für skandinavische Automechaniker gedacht gewesen, denn die Haags hatten Sorge, dass der damals schon 20 Jahre alte Bulli, Baujahr 1976, schlapp machen würde und sie ihn nicht mehr selbst reparieren könnten. Aber er lief und lief – und den Schnaps tranken sie selbst.

 

Bus als Kunst-Ort

Später wurde der T2 als Baustellenfahrzeug arg strapaziert. „Wir haben bei der Renovierung unserer Wohnung jede Menge Bauschutt mit ihm abtransportiert.“ Und dann, als der Bus schon auf seine Generalüberholung in der Garage wartete, wurde er sogar noch zum Ausstellungsraum. „Während der Fußball-WM 2006 gab es bei uns in der Nachbarschaft ein Kunstprojekt, und in dem Bus konnte man eine Videoinstallation ansehen.“ Demnächst wird er wie früher wieder als Seifen-Transporter unterwegs sein, denn die Haags betreiben als Hobby in der Familientradition die gleichnamige Seifenmanufaktur in Feuerbach.