Kulturmanager Ralf Püpcke trommelt seit seiner Kindheit. Seine Paukenschlägel aus der Schulorchesterzeit erzählen Musikgeschichte.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Wer denkt, die Pauke im Orchester zu schlagen sei ein leichtes Spiel, irrt gewaltig. „Man muss voll konzentriert sein“, stellt Kulturmanager Ralf Püpcke klar. „Und mathematisch sollte man auch was drauf haben, denn bei 50 Takten Pause ist das Zählen nicht so einfach.“ Wenn trotzdem die Schrecksekunde eintreten sollte – „wo bin ich?“ – hilft der Blick zu den Trompetern, denn die zählen gleich wie die Schlagwerker, weil sie gemeinsame Einsätze haben. Wenn es dann so weit ist und der Paukist zuschlagen darf, sei dies eine Wucht für Körper und Geist, schwärmt Püpcke.

 

Vier Paukisten im Einsatz

„Die Schlägel sind ein bisschen wie ein Geigenbogen. Man will sie nicht hergeben“, gesteht er, und so hat er immer noch jene aus der Zeit im Schulorchester in den 1980er Jahren. Inzwischen musizierte Püpcke in mehreren Orchestern, und besonders stolz ist er auf seinen Einsatz in dem der Universität Stuttgart. Dort war er bei der Aufführung des Berlioz-Requiems „Grande Messe du Morts“ dabei. „Das Stück verlangt acht Pauker. Wir haben es aber zu viert gespielt“ – eine echte Herausforderung.

Übungsraum im Keller

Mit zehn Jahren beschloss er, dass er trommeln will, und im Elternhaus gab es im Keller einen Raum zum Üben. Heute spielt er neben seinem Job als Inhaber einer Agentur für Musikevents in einer Band: Jazz, Swing, Soul und Pop. Klar ist: Püpcke sitzt am Schlagzeug, mit Trommelstöcken. Die Paukenschlägel bleiben zu Hause. An ihnen hängen mittlerweile so viele Erinnerungen, dass sie ein richtiges Kleinod geworden sind.