Kunstlehrerin und Kunstvermittlerin Sara Dahme hat für das Gemälde mit dem absurden Szenario längere Zeit gelitten, bis es in ihren Besitz kam.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Nein, es ist nicht das, was es auf den ersten Blick zu sein scheint. Katze und Karnickel müssen es irgendwie zusammen aushalten, weil sie jemand, der neugierig auf den Ausgang des Experiments war, mit einem Gürtel zusammengebunden hat. „Jugend forscht“ ist der Titel des Bildes des Stuttgarter Malers Hans Pfrommer. Für Kunstlehrerin und Kunstvermittlerin Sara Dahme ist es eine Allegorie aus dem Klassenzimmer: „Absurd und lieb. Im Unterricht passieren auch oft Dinge, mit denen man nicht gerechnet hat“, sagt sie und die Situation in der Schule ähnele der Zwangsgemeinschaft von Katze und Karnickel. „Da sitzen 25 Kinder und eine Lehrerin. Niemand kann sich die Leute aussuchen.“

 

Das Bild war weg

Aber das Bild, das trotz des Überangebots an Kunst im Hause Dahme nie abgehängt wird, ist durch einen weiteren Umstand etwas Besonderes für seine Besitzerin. Sie hat dafür gelitten und sie ließ ihrerseits dafür leiden. Bei einer Ausstellung hatte sie sich in das Ölbild verliebt und beauftragte ihren damaligen Freund, den befreundeten Künstler zu fragen, ob es zu kaufen sei. Der Freund verbummelte den Auftrag, scheinbar. Eines Tages gestand er ihr, das Bild sei verkauft. „Ich war so sauer und wütend. Das habe ich ihn lange fühlen lassen“, erzählt sie. Das Bild war tatsächlich verkauft, aber der Freund selbst hatte es erstanden und hielt wochenlang durch. „Er hat es mir zum Geburtstag geschenkt. Als ich es ausgepackt hatte, musste ich weinen und lachen zugleich.“