Der Filofax-Terminplaner von Stephanie Biesinger ist viel mehr als ein schnöder Kalender. Seit 23 Jahren ist er immer dabei.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Eine Woche auf zwei Seiten – so müssen die Kalendereinlagen für den Terminplaner der legendären Marke Filofax sein. Seit 1996 kauft Stephanie Biesinger sie jedes Jahr rechtzeitig vor dem Jahreswechsel. „Ich hoffe, dass es sie noch lange gibt“, sagt die Geschäftsführerin der Frauen-Sucht-Beratungsstelle Lagaya. „Ohne den Filofax wäre ich praktisch nackt.“ Das Einzige nämlich, was tatsächlich seit 23 Jahren an ihm erneuert wird, ist das Kalendarium. Alles andere hat sich über die Jahre angesammelt: Dazu gehört zum Beispiel die Ansichtskarte, die etwas über den Rand herausragt und deshalb an den Kanten ausgefranst ist. Auch Fotos, Erinnerungszettel und Belege stecken in den zahlreichen Laschen.

 

Ein Kalender gehört zum Ernst des Lebens

So wird der Filofax von Jahr zu Jahr dicker und schwerer und wiegt jetzt gut 500 Gramm. „Ich habe ihn immer in meiner Tasche dabei“, erklärt die Sozialpädagogin. „In dem Filofax steckt mein halbes Leben“ – und er ist reserviert für private Termine. Gekauft hat Stephanie Biesinger ihn zu Beginn ihrer ersten Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau. „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Deshalb brauche ich einen Kalender, habe ich gedacht“ – und der Planer aus schwarzem Leder war damals eine große Ausgabe für sie. Etwas Sorge bereitet ihr die Verschlusslasche, denn die ist so lädiert, dass sie jederzeit abreißen kann. „Dann lasse ich sie reparieren oder mache ein Gummiband drum“, überlegt sie. „Ich würde den Filofax nie ersetzen.“