Was Großes wagen wollte Uwe Bodmer vor gut 20 Jahren und machte sich auf zum Trek durch den Himalya. Das mitgebrachte buddhistische Rollbild erinnert ihn an weit mehr als eine straapziöse Tour.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Lange Zeit, bevor die Trekkingtouren durch den Himalaya in Mode kamen, machte sich Uwe Bodmer mit einem Freund auf die Reise nach Nepal. Das war in den 1990er Jahren. Ihre Devise lautete aus mehrerlei Gründen „Nur weg hier!“, sagt Uwe Bodmer, der jetzt im Ruhestand mehrere Ehrenämter begleitet und für den Kinderschutzbund auf Landesebene im Vorstand aktiv ist. Anstrengende Touren hatten ein Kollege und er schon mehrere bestanden: „Wir wussten, dass es klappt mit uns. Und wir haben die ganze Tour selbst geplant. Einen Bergführer hatten wir nicht. Das gab es damals so gar nicht.“ Erst kurz zuvor hatte er in den österreichischen Bergen die Freude am Wandern entdeckt.

 

Nepalesisches Lebensgefühl

Die Tour auf zum Teil 5000 Metern Höhe war strapaziös und faszinierend zugleich. Vor allem imponierte Bodmer die Zufriedenheit und die Fröhlichkeit der Menschen. „Obwohl sie nichts haben“, merkt er an. Das Thangka-Bild mit der festgelegten Ikonografie aus dem Buddhismus erstand er kurz vor dem Heimflug in Kathmandu. „Ich habe den Verkäufer ziemlich runtergehandelt. Aber das gehört dort dazu.“ Die mit feinstem Pinselstrich und teilweise mit Gold gemalten Figuren und Muster erzählen Szenen von Buddha. „Was es alles bedeutet, weiß ich nicht“, gibt der Besitzer zu. Aber das Bild, das er in Gold rahmen ließ, ermahnt ihn in seinem Arbeitszimmer tagtäglich, die Hektik aus dem Alltag herauszuhalten und ein wenig nach dem nepalesischen Lebensgefühl zu streben.