In dem kleinen blauen Buch notiert Waltraud Wrobel Kuchen-Rezepte. Mittlerweile wird es in der zweiten Generation geführt – und es ist auf Reisen dabei.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Das kleine blaue Buch mit Kuchenrezepten begleitet Waltraud Wrobel, seit sie ein Teenager war. Damals war es noch ein Heftchen. Der Einband kam erst später. „Mein Mann hat es heimlich binden lassen“, verrät sie. Er hatte es verschwinden lassen, und sie hatte schon befürchtet, sie hätte es verloren. Der Verlust wäre herb gewesen: Die Rezepte für Apfelsinenkuchen, Kirsch-Nugat-Muffins, Tante Ilses besten Käsekuchen oder für die „faulen Brote“ wären verloren gewesen, denn wo immer die Projektleiterin beim international für Kinder tätigen Verein Kukuk in den zurückliegenden 30 Jahren einen leckeren Kuchen serviert bekam, hat sie nach dem Rezept gefragt und es in ihr Buch geschrieben.

 

Backen zur Beruhigung

„Backen beruhigt mich ungemein“, sagt sie. „Als Jugendliche hatte ich die Aufgabe, jeden Freitagnachmittag einen Kuchen zu backen. Trotzdem halte ich mich bis heute genau an das jeweilige Rezept“, verrät sie. Backzeiten sucht man jedoch vergeblich in dem Heft. Die hat sie im Gefühl.

Das blaue Buch reist mit

Ihre Leidenschaft für das Kneten von Teig hat sie an ihre Tochter weitergegeben. Die hat sich im Alter von zwei Jahren schon in dem Heft mit schwungvollen Kritzeleien verewigt. Inzwischen mischt die 15-Jährige selbst aktiv mit: Der aktuellste Eintrag mit einem Cupcake-Rezept stammt von ihr. Und wenn die Familie in den Urlaub nach Nordfrankreich fährt, reist das blaue Buch mit. „In den Ferien hat man viel Zeit zum Backen und Kochen“, schwärmt Waltraud Wrobel – das ist für sie wahre Wellness.