Seine Armbanduhr hat Wilhelm Schneck schon in einige Turbulenzen versetzt. Die begannen bereits beim Kauf.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Schweiß und Tränen hat die Armbanduhr Wilhelm Schneck gekostet – Angstschweiß und Freudentränen, um genau zu sein. Die Automatikuhr aus dem Geburtsjahr des Schauspielers und künstlerischen Leiters des Theaters Lokstoff ist die würdige Nachfolgerin jener Uhr, die er zur Konfirmation geschenkt bekommen hatte. „Die habe ich als Jugendlicher im Schwimmbad verloren“, erinnert er sich. „Mit meiner Mutter habe ich oft darüber geredet.“ Als die Mutter vor eineinhalb Jahren verstarb, hinterließ sie zur Überraschung ihrer beiden Söhne „ein Sparbüchle“. Die Summe teilten sich die Brüder, und Schneck erfüllte sich den Wunsch nach einer edlen Armbanduhr.

 

Die Uhr war weg

Schließlich fand er über das Internet bei einem Münchner Händler die Uhr mit dem Wow-Effekt. Vor Ort jedoch kam er ins Grübeln: Das Geschäft wirkte alles andere als seriös und die Papiere für die Uhr bekam er auch nicht sofort ausgehändigt: „Ich habe es trotzdem gemacht und habe die schlimmste Fahrt nach Hause erlebt: Ich dachte, ich hätte mein Erbe verspielt.“ In Stuttgart ließ er sie schätzen. Alles war in Ordnung, Schneck beruhigt und die Uhr an seinem Handgelenk – genau für 18 Stunden, dann vergaß er sie im Spind des Fitnessstudios. „Ich war es ja nicht gewöhnt, eine Uhr zu tragen.“ Elf Tage lang war sie verschollen. „Ich war so traurig und so wütend über mich.“ Kurz vor Weihnachten geschah das Wunder: „Die Uhr tauchte wieder auf. Der Geschäftsführer des Studios hatte sie im Tresor verwahrt, um sie mir persönlich zu überreichen.“