Marco Cianci hat ein Lied über seine Heimatstadt Waldenbuch verfasst. Die Hauptrolle in dem Musik-Video spielen dabei die Einwohner – kleine und große.

Waldenbuch - Es gibt die Nationalhymne, das Baden-Württemberg Lied und den Fußball-Mutmacher-Song „VfB, i steh zu Dir“. Jetzt gibt es auch ein Lied über Waldenbuch. Es trägt den Titel „Schokoladenherz“. Text und Melodie stammen von Marco Cianci. Das Musikvideo dazu hat der Künstler, der seit 2013 in der Schönbuchstadt wohnt, gleich mitgeliefert. Die Stars der temporeichen Inszenierung sind die Waldenbucher selbst. Sie haben Anfang Januar bei einem Videodreh die Liebeserklärung an ihre Heimatstadt in Szene gesetzt. Das Ergebnis ist jetzt auf Youtube zu sehen. Fast 7000 Aufrufe in nur drei Wochen – die neue Produktion aus dem Hause Cianci kommt an. „So viele Klicks in so kurzer Zeit, das hatten wir nicht erwartet“, sagt Marco Cianci.

 

Offenbar trifft der Refrain die Stimmungslage vieler Mitbürger. „Mein Herz schlägt für Waldenbuch“, heißt es dort. Der 34-Jährige hat für diese Erkenntnis allerdings eine Weile gebraucht. „Als wir 2013 hergezogen sind, habe ich mich fremd gefühlt. Um schneller heimisch zu werden, habe ich gedacht: Suche die positiven Seiten der Stadt und schreibe ein Lied darüber“, verrät er. Die Selbsttherapie war ein Erfolg. „Ich bin hier so vielen tollen Menschen begegnet, dass man sich einfach wohlfühlen muss“, stellt Marco Cianci fest. Es ist ein Geben und ein Nehmen. Gemeinsam mit seiner Frau Susanne setzt der Sänger und Songwriter regelmäßig musikalische Akzente, die mit Waldenbuch verknüpft sind. So dient die Schönbuchstadt immer wieder als Kulisse für die Videodrehs des Paars.

Mit Leidenschaft bei der Sache

Damit die Inszenierungen gelingen, schwebt Susanne Cianci schon mal bei Nacht im geborgten Hochzeitskleid durch den kleinen Gänswiese-Park an der Aich. Oder ihr Mann fährt im Kostüm des rosaroten Panthers auf dem Hasenhof die Krallen aus. „Wir sind mit Leidenschaft bei der Sache. Da darf einem nichts peinlich sein“, erklärt Marco Cianci und lacht. Die Künstler – beide sind Autodidakten und haben schon mehrere Alben eingespielt – sind Überzeugungstäter. „Die Musik hat uns zusammengebracht und sie ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens“, bekräftigen die Ehepartner. Das ist nicht immer einfach und erfordert viel Disziplin.

Denn ihre Brötchen verdienen Susanne und Marco Cianci in ihren Berufen als Projektleiterin in einer Firma für elektromedizinische Geräte und als Vertriebsleiter bei einer Unternehmensberatung. Zwei kleine Kinder gehören zur Familie. Da bleibt nicht viel Zeit. Doch aufhören kommt nicht in Frage. „Ich singe, seit ich denken kann und könnte das nicht stoppen. Die Lieder formen sich im Kopf und wollen raus“, erzählt Marco Cianci. Mit der Band Mondsturz aus Kirchheim/Teck hat es der Sänger und Gitarrist schon bis ins SWR-Radio geschafft. Die Verhandlungen mit einem großen internationalen Plattenlabel aber sind vor einigen Jahren an seinem künstlerischen Anspruch gescheitert.

Spannungsfeld zwischen Hobby und Professionalität

Die Profi-Karriere hat der Waldenbucher erst mal abgehakt. „Ich will authentisch bleiben und mich nicht verbiegen“, sagt Cianci. Nach dieser Erfahrung hat das Ehepaar seinen eigenen Musikverlag gegründet. Unter dem Label Ramson Records produzieren und vermarkten die beiden ihre Alben nun selbst. „Das gibt uns die Freiheit, die Dinge so zu gestalten, dass es uns Spaß macht“, sagt Susanne Cianci.

Im Spannungsfeld zwischen Hobby und Professionalität sucht das Paar seinen eigenen Weg. „Natürlich wollen wir immer besser werden und Erfolg haben“, sagt die 36-Jährige, die zurzeit mit Gesangsstunden an ihrer Stimme arbeitet. Denn 2018 will sie mit ihrem Mann einen musikalischen Schritt weiter gehen: Am 3. Mai stehen Susanne und Marco Cianci im Löwen in Tübingen erstmals gemeinsam mit einem abendfüllenden Programm auf der Bühne.