Die Einwände der FDP am Lieferkettengesetz sind nachvollziehbar. Doch wie die Partei das Vorhaben auf EU-Ebene torpediert, zeigt: Den Liberalen geht es um Profilierung gegen die eigene Koalition – nicht um die Sache, meint Hauptstadtkorrespondent Tobias Heimbach.

Berlin: Tobias Heimbach (toh)

Das Ziel ist völlig richtig: Kein Produkt sollte in Europa hergestellt werden, für das Kinder arbeiten, Menschen ausgebeutet oder die Umwelt zerstört wurde. Daher ist das EU-Lieferkettengesetz eine gute Idee. Doch in einer Welt, wo Fertigungsketten komplex sind, wo selbst Zulieferer auf zahlreiche weitere Zulieferer und Subunternehmer zurückgreifen, ist eine lückenlose Kontrolle selbst für wohlmeinende Firmen schwer möglich. Das Risiko durch mögliche Klagen und Strafen ist hingegen groß.