Zum 64. Mal treffen sich eine Woche lang in Lindau Nobelpreisträger mit jungen Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka freut sich in ihrer Eröffnungsrede, dass zum ersten Mal mehr Frauen als Männer unter den Nachwuchsforschern sind.

Leben: Ricarda Stiller (rst)

Stuttgart - Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat am Sonntagnachmittag das hochkarätig besetzte, jährliche Treffen von Nobelpreisträgern und mehr als 600 Nachwuchswissenschaftlern in Lindau am Bodensee eröffnet. Die Teilnehmer sind aus rund 80 Ländern zu dem einwöchigen Treffen angereist, das bereits zum 64. Mal stattfindet. Im Mittelpunkt stehen die Begegnungen der 37 Nobelpreisträger mit den Nachwuchsforschern. In diesem Jahr ist die Tagung dem Fachbereich Medizin und Physiologie gewidmet. Zu den Schwerpunktthemen gehören die körpereigene Immunabwehr von Infektionen, Fortschritte in der Krebsforschung sowie die intelligente Wirkstoffforschung.

 

„Die rekordverdächtig hohe Zahl der teilnehmenden Nobelpreisträger zeigt, dass ihnen die Inspiration und Motivation der nächsten Generation eine Herzensangelegenheit ist“, sagte Bettina Gräfin Bernadotte, die Präsidentin des Kuratoriums, in ihrer Eröffnungsrede. Unter den teilnehmenden Nobelpreisträgern sind auch der Vorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg Harald zur Hausen sowie der deutsche Biophysiker Johann Deisenhofer aus Dillingen an der Donau, der im Jahr 1988 gemeinsam mit den beiden ebenfalls bei der Tagung anwesenden Robert Huber und Hartmut Michel den Chemie-Nobelpreis erhalten hat.

Johanna Wanka freut sich in ihrer Eröffnungsrede, dass zum ersten Mal mehr Frauen als Männer unter den Nachwuchsforschern sind. Tausende Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden aus aller Welt hatten sich auch in diesem Jahr wieder um die Teilnahme an der Tagung beworben. Ministerin Wanka bezeichnete die „Lindau Nobel Laureate Meetings“ als einen wichtigen Ort der Begegnung: „Lindau dient vor allem dem Austausch – und gerade der Austausch ist es, der der Wissenschaft neue, entscheidende Impulse gibt und damit die Forschung voranbringt.“