Das Land Baden-Württemberg hat menschliche Überreste aus der Kolonialzeit an Australien zurückgegeben. Darunter sind auch zwei Schädel aus dem Linden-Museum in Stuttgart.

Stuttgart - Das Land Baden-Württemberg hat am Freitag in Stuttgart die sterblichen Überreste von zehn Menschen an Australien zurückgegeben.

 

Zwei Schädel seien aus dem Bestand des Linden-Museums, acht aus der Alexander-Ecker-Sammlung des früheren Instituts für Humangenetik und Anthropologie der Universität Freiburg, teilte das Wissenschaftsministerium mit. Staatssekretärin Petra Olschowski übergab die Gebeine und Schädel an die australische Botschafterin in Deutschland, Lynette Wood, sowie an Vertreter indigener Gemeinschaften.

Baden-Württemberg stellt sich historischer Verantwortung

Nach Olschowskis Worten werde das Bundesland damit seiner historischen Verantwortung im Umgang mit dem Kolonialismus „umfassend gerecht“. Die menschlichen Überreste sollen in ihren Herkunftsgesellschaften ihre letzte Ruhe finden.

Man werde in den Sammlungen weiterhin nach Gebeinen suchen, die gegebenenfalls zurückzugeben sind. Die Überreste seien vor vielen Jahrzehnten in Verbindung mit der „Rassenforschung“ oder „Rassenkunde“ in die Sammlungen von Universitäten und Völkerkundemuseen gekommen.

Die letzte und bisher einzige Rückgabe sterblicher Überreste aus Baden-Württemberg erfolgte laut Ministeriumsangaben im Jahr 2014, als 14 Schädel aus der historischen Alexander-Ecker-Sammlung der Universität Freiburg an Namibia übergeben wurden.