Die Linden-Realschule in Untertürkheim hat eine besondere Auszeichnung bekommen. Eine Rad-AG hat die Verantwortlichen überzeugt.

Familie/Bildung/Soziales: Alexandra Kratz (atz)

Jugendliche, die Rad fahren, können sich ihre Stadt selbst erschließen. Es ist ein Stück Unabhängigkeit– gesund und gut für die Umwelt ist es obendrein. Das waren einige der Beweggründe, weshalb der Lehrer Jerk Mayer vor mehr als zehn Jahren eine Mountainbike-AG an der Linden-Realschule in Untertürkheim gründete. Seitdem treten etwa 20 Mädchen und Jungen Sommer wie Winter jeden Mittwochnachmittag in die Pedale.

 

Für manche sei es eine „Horizonterweiterung“, sagt Jerk Mayer. Denn in anderen Kulturkreisen sei das Radfahren nicht so verbreitet, auch viele geflüchtete Kinder hätten vorher noch nie auf einem Rad gesessen. Über die Jahre hat der Lehrer schon einigen Jugendlichen das Radfahren überhaupt erst beigebracht. Damit das für alle möglich ist, hat die Schule zehn Leihfahrräder.

Zehn neue Leihfahrräder für die Schule

Ihm ist es wichtig, „als Schule Kindern die Möglichkeit zu bieten, mit dem Thema Fahrrad in Kontakt zu kommen“. Dank seines Engagements hat Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) im Rahmen der „Aktion fahr Rad“ die Linden-Realschule nun als „Fahrradfreundlichste Schule Stuttgarts“ ausgezeichnet. Damit bekommt die Realschule in Untertürkheim zehn neue Drahtesel, die den Pool an Leihfahrrädern erweitern.

Das Radfahren spielt an der Linden-Realschule auch jenseits der AG eine Rolle. Es ist im Schulsport integriert, und einige der Jugendlichen machen mit bei dem Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“. Direkt neben der Schule befinden sich ein Pumptrack und der „Skatepark in a Box“. Beide Anlagen des Stuttgarter Sportamts bieten die Möglichkeit, das eigene Können auf Rädern zu testen und zu verbessern.