Oskar Lafontaine tritt bei der Linkspartei aus, deren Vorsitzender er einst war. Das erinnert fatal an seine abgebrochene SPD-Karriere. Hier wie dort hinterlässt er unter den Genossen verbrannte Erde.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Im spektakulärsten Moment seiner politischen Karriere hat Oskar Lafontaine den Kapitalisten, die er stets bekämpfen wollte, zu unverhofften Profiten verholfen. Als er am 11. März 1999 seinen Rücktritt vom Amt des Bundesfinanzministers erklärt und auch den Posten als SPD-Vorsitzender hingeschmissen hat, reagierte die Börse mit einem Kursfeuerwerk. Der Deutsche Aktienindex kletterte um mehr als sechs Prozent, was der höchste Tagesgewinn seit dem Zweiten Weltkrieg war. Die „Welt“ schrieb damals: „Lafontaine macht Spekulanten reich“.