Linkin Park gehört zu den prägendsten Rockbands der letzten Jahrzehnte, die sich durch ihren stetig wandelnden Sound einen festen Platz in der Musikgeschichte gesichert hat. Mit ihren Alben haben sie das Genre geprägt und immer wieder neue musikalische Wege beschritten.

Katrin Jokic

Neben ihren bekannten Studioalben hat Linkin Park eine breite Palette an Veröffentlichungen vorzuweisen, darunter Live-Alben, Remix-Projekte und Kompilationen. Diese Vielfalt zeigt die Band in all ihren Facetten – von energetischen Live-Auftritten bis hin zu experimentellen Neuinterpretationen ihrer Songs.

 

Trotz dieser Bandbreite sind es vor allem ihre Studioalben, die ihre Entwicklung und den musikalischen Einfluss von Nu-Metal bis hin zu elektronischen und poppigen Klängen dokumentieren. Mit „From Zero“ wagt die Band 2024 einen Neuanfang.

Schneller Überblick über alle Linkin-Park-Alben (Studioalben):

  1. Hybrid Theory (2000)
  2. Meteora (2003)
  3. Minutes to Midnight (2007)
  4. A Thousand Suns (2010)
  5. Living Things (2012)
  6. The Hunting Party (2014)
  7. One More Light (2017)
  8. From Zero (2024)

Alle Linkin Park Alben im Überblick

Studioalben

Hybrid Theory (2000)

„Hybrid Theory“, das 2000 veröffentlichte Debütalbum von Linkin Park, gilt als eines der einflussreichsten Alben der 2000er Jahre. Es wird oft als Wegbereiter des Nu-Metal-Genres angesehen. Mit einer Mischung aus Metal, Hip-Hop, und elektronischen Elementen schaffte es das Album, eine breite Hörerschaft anzusprechen.

Die bekanntesten Songs auf dem Album sind „In the End“, „Crawling“, „One Step Closer“ und „Papercut“. Das Album war sowohl kommerziell als auch kritisch ein großer Erfolg. Es gilt mit über 17,8 Millionen verkauften Platten als eines der meistverkauften Alben des 21. Jahrhunderts. Besonders die thematische Auseinandersetzung mit inneren Kämpfen, Wut und Selbstzweifeln traf den Nerv der Jugend zu dieser Zeit. In Deutschland, Österreich und den USA erreichte das Album Platz 2 der Charts.

Meteora (2003)

„Meteora“ ist das zweite Studioalbum von Linkin Park und gilt als eine der erfolgreichsten Fortsetzungen eines Debütalbums in der Musikgeschichte. „Meteora“ wurde sowohl kommerziell als auch kritisch ein großer Erfolg und festigte den Status der Band als eine der einflussreichsten Gruppen der frühen 2000er Jahre.

Musikalisch knüpft „Meteora“ an den Nu-Metal-Stil von „Hybrid Theory“ an. Das Album behandelt ähnlich wie der Vorgänger Themen wie innere Konflikte, Selbstzweifel, Schmerz und Entfremdung. Zu den bekanntesten Songs gehört beispielsweise „Numb“ – einer der größten Hits der Band, der oft als Hymne der frühen 2000er gilt. Doch auch Songs wie „Somewhere I Belong“, „Breaking the Habit“ und „Faint“ finden sich auf dem Album.

„Meteora“ erreichte in vielen Ländern hohe Chartpositionen (darunter Nummer 1 in Deutschland, Österreich, Schweiz und USA) und wurde über 12 Millionen Mal verkauft.

Minutes to Midnight (2007)

„Minutes to Midnight“, das 2007 veröffentlichte dritte Studioalbum von Linkin Park, markierte einen Wendepunkt im Sound der Band. Das Album zeigt eine breitere musikalische Palette mit mehr Fokus auf Gesang, melodisch geprägten, alternativen Rock-Sound und politische Themen. Der Albumtitel bezieht sich auf die sogenannte Doomsday Clock, ein Symbol für die Bedrohung der Menschheit durch nukleare und ökologische Katastrophen.

Wichtige Songs des Albums sind beispielsweise „What I’ve Done“, „Shadow of the Day“, „Bleed It Out“ und „Leave Out All the Rest“. Trotz des neuen Sounds erreichte das Album auch wieder weltweit hohe Chartplatzierungen.

A Thousand Suns (2010)

„A Thousand Suns“, das vierte Studioalbum von Linkin Park, ist eines der experimentellsten Werke der Band. Das Album entfernt sich deutlich vom Nu-Metal-Sound der frühen Jahre und zeigt eine starke Hinwendung zu elektronischen Elementen, Industrial, und Alternativ-Rock.

„A Thousand Suns“ ist konzeptuell stark von Themen wie Atomkriegen, Technologie, politischer Macht und den Auswirkungen menschlicher Entscheidungen inspiriert. Der Titel des Albums bezieht sich auf ein Zitat aus der Sanskrit-Schrift Bhagavad Gita, das J. Robert Oppenheimer verwendete, um die Zerstörungskraft der Atombombe zu beschreiben: „Wenn der Glanz von tausend Sonnen auf einmal in den Himmel brechen würde, wäre das wie der Glanz des Mächtigen.“

Zu den herausragenden Songs gehören „The Catalyst“, „Waiting for the End“ oder „Burning in the Skies“. Das Album erhielt gemischte Kritiken, wobei einige Rezensenten die kreative Risikobereitschaft lobten, während andere die radikale Abkehr von den früheren Nu-Metal-Wurzeln kritisierten. „A Thousand Suns“ war dennoch kommerziell erfolgreich und erreichte in mehreren Ländern hohe Chartplatzierungen.

Living Things (2012)

Living Things, das fünfte Studioalbum von Linkin Park, markiert eine Rückkehr zu Elementen aus den früheren Alben wie „Hybrid Theory“ und „Meteora“, vereint mit den Klängen von „A Thousand Suns“.

„Living Things“ ist weniger politisch und fokussiert sich stärker auf persönliche Themen. Das Album enthält eine Mischung aus den Nu-Metal-Wurzeln und den elektronischen Einflüssen, was es zugänglicher für Fans der frühen Phasen der Band macht.

Wichtige Songs des Albums sind unter anderem „Burn It Down“, „Lost in the Echo“, „Castle of Glass“ sowie „Lies Greed Misery“. Living Things wurde kommerziell erfolgreich und erreichte hohe Chartplatzierungen weltweit, darunter Platz 1 in den USA und Deutschland.

The Hunting Party (2014)

„The Hunting Party“, das 2014 veröffentlichte Studioalbum von Linkin Park, stellt eine Abkehr vom elektronischen, experimentellen Sound ihrer vorherigen Alben dar und kehrt zu einem härteren Rock- und Metal-Sound zurück. Es wird als eines der aggressivsten und rocklastigsten Alben der Band angesehen, mit Einflüssen aus Punk, Hardcore und Thrash-Metal.

„The Hunting Party“ enthält auch Gastauftritte von bekannten Rock- und Metal-Musikern wie Tom Morello (Rage Against the Machine), Daron Malakian (System of a Down) und Page Hamilton (Helmet).

Wichtige Songs des Albums sind beispielsweise „Guilty All the Same“, „Until It's Gone“, „Wastelands“ und „Final Masquerade“. Obwohl das Album von der Kritik gemischt aufgenommen wurde, lobten viele die Band für ihren Mut, den Mainstream-Sound zu verlassen und zu ihren härteren Wurzeln zurückzukehren. Fans von Linkin Parks frühem Werk schätzten den intensiveren Sound. The Hunting Party war ein kommerzieller Erfolg, erreichte in vielen Ländern hohe Chartpositionen, darunter auch in den USA und Deutschland.

One More Light (2017)

One More Light, das 2017 veröffentlichte siebte Studioalbum von Linkin Park, stellt einen deutlichen Bruch mit dem bisherigen Sound der Band dar und ist das bislang poppigste und emotional zugänglichste Album. Dieses Album wurde oft als das persönlichste und emotionalste der Band bezeichnet, insbesondere in Anbetracht des Todes von Chester Bennington nur wenige Monate nach der Veröffentlichung.

Die Texte von „One More Light“ drehen sich stark um Verlust, persönliche Krisen, emotionale Kämpfe und das Thema Tod, was im Kontext von Benningtons Tod eine besonders tragische Bedeutung erhält.

Wichtige Songs des Albums sind zum Beispiel „Heavy“, „Talking to Myself“ und „One More Light“. Der Titeltrack des Albums als Hommage an einen Freund der Band geschrieben, der an Krebs gestorben war. Nach Benningtons Tod wurde der Song zu einer Art Trauerhymne für Fans und Bandkollegen gleichermaßen. Die Band widmete „One More Light“ als Ganzes ihrem verstorbenen Frontmann, und es bleibt als sein letztes musikalisches Vermächtnis im Gedächtnis.

From Zero (2024)

Das neue Album von Linkin Park, „From Zero“, soll am 15. November 2024 erscheinen und ist das erste Studioalbum der Band seit „One More Light“ (2017). Das Album markiert die Rückkehr der Band nach einer langen Pause, die durch den tragischen Tod von Chester Bennington geprägt war. „From Zero“ wird mit Spannung erwartet, da das neue Album nicht nur musikalisch neue Einflüsse, sondern auch eine veränderte Besetzung mit sich bringt.

Mit Emily Armstrong, der Sängerin der Band Dead Sara, hat Linkin Park eine neue Stimme hinzugefügt, die eine frische Dynamik in den Sound der Band bringt. Zudem wurde bekannt, dass Colin Brittain an den Drums Rob Bourdon ersetzt, was für eine neue Rhythmus- und Soundstruktur sorgen dürfte.

Die Songs „The Emptiness Machine“ und „Heavy is the Crown“ geben einen Vorgeschmack auf den Stil. Dabei scheinen sich Linkin Park musikalisch und inhaltlich eher wieder an ihren Anfängen zu orientieren. Der Titel des Albums, „From Zero“, könnte symbolisch dafür stehen, dass die Band nun metaphorisch wieder „bei null“ beginnt und eine neue Ära einläutet.


Live-Alben von Linkin Park

Linkin Park hat drei bedeutende Live-Alben veröffentlicht, die verschiedene Phasen ihrer musikalischen Laufbahn dokumentieren.

  • Live in Texas“ (2003) entstand während der Meteora-Tour und enthält eine Auswahl an Songs aus den ersten beiden Studioalben „Hybrid Theory“ und „Meteora“. Es fängt die Dynamik und Intensität der frühen Konzerte der Band ein.
  • Road to Revolution: Live at Milton Keynes“ (2008) wurde im Rahmen des „Projekt Revolution“-Festivals in Großbritannien aufgenommen und zeigt die Band mit einer Setlist, die Werke von den Alben „Hybrid Theory“ bis „Minutes to Midnight“ umfasst.
  • One More Light Live“ (2017) ist eine Aufzeichnung der letzten Tournee mit Chester Bennington und enthält hauptsächlich Songs vom gleichnamigen Studioalbum, wobei es den emotionalen Charakter der Auftritte dieser Zeit einfängt.

Kompilationen

Linkin Park hat im Laufe ihrer Karriere mehrere Kompilationen veröffentlicht, die verschiedene Phasen ihres Schaffens reflektieren. Eine Kompilation ist eine Sammlung von Musikstücken, die oft aus verschiedenen Alben, unveröffentlichtem Material oder besonderen Versionen wie Demos oder Remixen zusammengestellt wird. Sie bietet einen Überblick über das Werk eines Künstlers oder eine bestimmte Phase der Karriere.

  • Hybrid Theory / Reanimation“ (2020) erschien zum 20. Jubiläum des Debütalbums und enthält neben dem ursprünglichen Album auch zahlreiche Remix-Versionen, Demos und unveröffentlichtes Material, das die Entwicklung der Band in den frühen Jahren aufzeigt.
  • Lost Demos“ (2023) bietet eine Sammlung bisher unveröffentlichter Demos und gibt einen Einblick in den kreativen Prozess der Band während der Entstehung ihrer ersten Alben. Die Veröffentlichung zeigt die Rohfassungen von Songs, die später zu den bekannten Tracks wurden, sowie experimentelle Ansätze, die nicht den Weg auf die Studioalben fanden.
  • Papercuts (Singles Collection 2000 – 2023)“ (2024) fasst eine umfassende Auswahl der Singles von Linkin Park aus über zwei Jahrzehnten zusammen, von den frühen Veröffentlichungen bis hin zu den jüngsten Arbeiten, und bietet damit einen Überblick über die musikalische Entwicklung der Band. Es kann somit als eine Art „Best Of“-Album angesehen werden.

Remix-Alben

Linkin Park hat über die Jahre mehrere Remix-Alben veröffentlicht, die ihre Songs in neuen klanglichen Kontexten präsentieren.

  • Reanimation“ (2002) bietet Neuinterpretationen der Songs ihres Debütalbums „Hybrid Theory“. Dabei wurden die Tracks mit elektronischen Elementen, zusätzlichen Rap-Parts und Gastauftritten von Künstlern wie Jay Gordon und Jonathan Davis versehen, was die Band in eine experimentellere Richtung führte.
  • Collision Course“ (2004) ist ein gemeinsames Remix-Projekt mit Jay-Z, bei dem Songs von Linkin Park und Jay-Z miteinander vermischt wurden. Besonders der Song „Numb/Encore“ erreichte große Popularität und zeigt die Fusion von Rock und Hip-Hop auf eindrucksvolle Weise.
  • Recharged“ (2013) enthält Remixe von Songs des Albums „Living Things“, bei denen vor allem elektronische und Dubstep-Einflüsse im Vordergrund stehen. Hier arbeitete die Band mit Künstlern wie Steve Aoki zusammen, um ihren Songs eine moderne elektronische Note zu verleihen.


EPs

Linkin Park hat im Laufe ihrer Karriere auch mehrere EPs veröffentlicht, die Fans zusätzliche Einblicke in ihr musikalisches Schaffen bieten. Eine EP (Extended Play) ist eine Veröffentlichung, die mehr Tracks als eine Single, aber weniger als ein Album enthält. EPs dienen oft dazu, neue Musik, Demos oder spezielle Versionen von Songs zu präsentieren, ohne den Umfang eines vollständigen Albums zu erreichen.

  • Songs from the Underground“ (2008) ist eine Sammlung von B-Seiten und seltenen Tracks, die ursprünglich für die exklusive Fan-Community „Linkin Park Underground“ veröffentlicht wurden. Die EP enthält unter anderem Live-Versionen und Remixe von beliebten Songs. Neben „Songs from the Underground“ gibt es eine Reihe weiterer EPs, die exklusiv für LP-Underground-Mitglieder veröffentlicht wurden.
  • Underground 9 – Demos“ (2009) bietet eine Auswahl an Demos, die während der Arbeit an verschiedenen Studioalben entstanden sind, und gibt einen Einblick in den kreativen Prozess und die frühen Entwicklungsstufen ihrer Songs.
  • A Thousand Suns: Puerta De Alcalá“ (2011) wurde nach einem Auftritt in Madrid während der „A Thousand Suns“-Tour veröffentlicht. Die EP enthält Live-Aufnahmen, die den experimentellen Sound des gleichnamigen Albums als Konzerterlebnis widerspiegeln.

Im Laufe ihrer Karriere, und bereits in den Jahren, bevor sie den Namen Linkin Park annahmen, hat die Band eine beeindruckende Vielfalt an Demos, EPs, Remixen und Kompilationen aufgenommen. Schon in ihrer frühen Phase unter dem Namen Xero mit dem damaligen Sänger Mark Wakefield sammelten sie Erfahrungen und entwickelten ihren Sound, der später Millionen von Fans weltweit begeistern sollte.

Linkin Park war stets experimentierfreudig und arbeitete mit zahlreichen Künstlern aus verschiedenen Genres zusammen, wie etwa bei ihrem Remix-Projekt „Collision Course“ mit Jay-Z. Außerdem trugen sie regelmäßig zu Film- und Videospiel-Soundtracks bei, darunter der Transformers-Soundtrack, und hinterließen damit auch in der Popkultur ihre Spuren. Diese ständige Zusammenarbeit und kreative Vielfalt haben ihre Diskografie außergewöhnlich umfangreich gemacht und unterstreichen die Vielseitigkeit der Band.