Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Alle Meinungsforscher sagen der Linken den sicheren Einzug in den Bundestag voraus – zwei Institute sehen die Genossen gar bei zehn Prozent. Möglicherweise gibt der Syrienkonflikt der Linkspartei schon Auftrieb, weil sie in der Friedensfrage die klarste Position hat, derweil der schwankenden SPD das Thema sichtlich unangenehm ist. Die Grünen hingegen „sind fast schon die größten Militaristen“, giftet Riexinger. Es sei erstaunlich, dass die „ehemalige Friedenspartei“ in dieser Frage „keinen grundsätzlichen Standpunkt“ mehr habe. Es dürfe, so fügt er hinzu, aber nicht der Eindruck entstehen, als wolle man die erschreckende Situation für Wahlkampfzwecke nutzen. „Wir werden kein Syrien-Plakat machen“, betont der Vorsitzende.

 

In jedem Fall könnte es dem Führungsduo gerade schlechter ergehen. Schon der Dresdner Parteitag ist weitgehend gut für Riexinger und Kipping verlaufen. Seither kann man – was bisher nicht so klar war – davon ausgehen, dass sie nach ihrer ersten zweijährigen Amtszeit 2014 wieder antreten. Aus heutiger Sicht scheint sie niemand daran hindern zu wollen. Auf seinen früheren Verdi-Posten in Stuttgart kehrt Riexinger demnach nicht mehr zurück.