Lisa Stansfield ist im Stuttgarter Theaterhaus aufgetreten und hat ihr Publikum mitgerissen. Unsere Kurzkritik zum Konzert.

Stuttgart - Die ganz späten 1980er Jahre waren ihre große Zeit, „All around the World“ so hieß ihr größter Hit. Lisa Stansfield war die „british Queen of white Soul“, ihre Stimme riss in der Tat die ganze Welt mit sich. Nun ist sie wieder da, hat ihre Tugenden nicht verloren.

 

Im großen Saal des Theaterhauses bleibt am Dienstagabend kein Platz frei, kein Platz besetzt – denn Stansfield, 52 Jahre alt seit wenigen Wochen, bringt ihr Publikum augenblicklich auf die Beine. Sie wird begleitet von einer neunköpfigen Band, von schwerem Bass und gut gesetzten Bläsern, sie ruft mit eleganter Geste die ganze Tradition der Soulmusik auf - eine schmale, große Frau mit einem strahlenden Lachen, die im Rhythmus über die Bühne fließt, noch immer eine Stimme besitzt, die in Höhen, Tiefen, geschmeidig und voller Leidenschaft ist.

Ein Publikum in mittleren Jahren feiert mit ihr in Stuttgart gut anderthalb Stunden lang – und Stansfield mischt ganz selbstverständlich ihre neuen Songs unter ihre alten Hits, verabschiedet sich zuletzt mit einer Botschaft, die 2018 so viel gilt wie 1990: „We got to live together“.