Seit 2011 listet die Nachrichtenagentur AP die Gehälter der US-Vorstandschefs auf. Ihre Angestellten müssten im Schnitt 169 Jahre lang arbeiten, um auf die Gehälter der Spitzenmanager zu kommen.

New York - Mit Lisa Su vom Chiphersteller Advanced Micro Devices führt erstmals eine Frau die jährliche Rangliste der bestbezahlten US-Vorstandschefs der Nachrichtenagentur AP an. Su verdiente im Jahr 2019 rund 58,5 Millionen Dollar (53,4 Millionen Euro), wie aus dem Ranking hervorgeht, das die Firma Equilar für die AP erstellte. Su profitierte vor allem davon, dass die Aktien von AMD zwei Jahre in Folge die höchsten Zugewinne aller Firmen im Aktienindex S&P 500 verzeichneten.

 

Das AP-Ranking der bestbezahlten CEOs wird jedes Jahr seit 2011 erstellt. Es schließt nur jene Unternehmenschefs ein, die mindestens zwei Jahre lang im Amt sind, um Startboni und andere Extras auszuklammern. Deshalb wurden auch Sundar Pichai der Google-Mutter Alphabet und Robert Swan von Intel nicht berücksichtigt, die 2019 noch mehr verdienten als Su.

Kleine Gruppe von Frauen

Das Durchschnittsgehalt der weiblichen CEOs in der Liste liegt durch Sus starkes Ergebnis bei 13,9 Millionen Dollar, bei den Männern sind es 12,3 Millionen Dollar. Nur rund fünf Prozent der S&P 500-Unternehmen werden von Frauen geführt.

Zweiter in der Liste hinter Su mit 45,8 Millionen Dollar ist David Zaslav von Discovery. Die zweitbestbezahlte Frau ist Marilyn Hewson von Lockheed Martin mit 24,4 Millionen Dollar.

Welche Auswirkungen hat Corona?

Ein durchschnittlicher Angestellter der S&P 500-Unternehmen müsste nach den Daten von Equilar 169 Jahre arbeiten, um das zu verdienen, was ihr Chef in einem Jahr bekommt.

Die Zahlen stammen alle aus der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie. Zahlreiche Vorstandschefs haben seitdem angekündigt, auf einen Teil ihrer Gehälter zu verzichten. Wegen den Turbulenzen an den Aktienmärkten dürfte es für sie auch schwieriger werden, ihre Unternehmensziele 2020 zu erreichen.

Su verdiente 2019 viermal so viel wie im Jahr zuvor. Seit sie das Ruder bei AMD 2014 übernahm, stiegen die Aktien des Chipherstellers von rund 3 auf 55 Dollar.