Die Genossen platzieren fünf Neulinge auf den ersten zehn Plätzen der Kommunalwahlliste. Die Fraktionssprecher belegen unangefochten die Spitzenplätze.
Die Stuttgarter Sozialdemokraten gehen mit fünf Neulingen auf den ersten zehn Plätzen in die Kommunalwahl am 9. Juli 2024. Die auf den ersten 20 Plätzen rangierenden Kandidatinnen hätten „gute Chancen, in den Gemeinderat zu kommen“, zeigt sich der Kreisvorstand optimistisch. Aktuell bilden die Genossen mit sieben Köpfen die drittgrößte Fraktion nach Grünen und CDU.
Vielfältig, divers und einen hohen Anteil an Menschen mit familiärer Zuwanderungsgeschichte umfassend sollte die Liste laut Plan sein. Angeführt wird sie von den Fraktionsvorsitzenden Jasmin Meergans (28, Studentin) und Stefan Conzelmann (52, Anwalt). Sie erzielten bei der Abstimmung über 90 Prozent. Die weiteren Stadträte Dejan Perc (SPD-Kreisvorsitzender), Lucy Schanbacher, Michael Jantzer und Maria Hackel finden sich auf den Plätzen vier, fünf, acht und elf. Stadtrat Udo Lutz tritt nicht mehr an.
Unter den ersten 20 sind drei Quereinsteiger, die laut Perc in der Parteiarbeit bisher nicht verortet waren: die Lehrerin Sara Dahme (39, Bezirk Nord) auf Platz drei, Dominik Hermet (62, Weilimdorf), Geschäftsführer des Sportkreises Stuttgart, auf Platz zwölf und die Erzieherin Nina Pucciarelli (38, Vaihingen) auf Platz 15. Integration werde „zunehmend auch wieder zu einem politisch bedeutenden Themenfeld“, sagt Perc.
Platz sechs belegt der Produktmanager Hakan Kilic (29) aus Zuffenhausen, sieben die Sozialarbeiterin Clara Streicher (29) aus Untertürkheim, neun Marion Stuwe (59), Vertriebsassistentin aus Feuerbach, und zehn Platon Karipidis (59), SSB-Betriebsratsvorsitzender aus Möhringen.
Die rund 100 Delegierten billigten mit der Liste mit Ausnahme von Platz 60 den Vorschlag der Findungskommission. Die Runde hatte laut der Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Katrin Steinhülb-Joos für die 60 Listenplätze aus 93 Bewerbungen wählen können. „Das Wehklagen anderer, es gebe kein Interesse an Kommunalpolitik, kann ich für die SPD nicht teilen“, sagt sie. Ziel der Genossen sei, dass sich „alle Bevölkerungsgruppen im Gemeinderat wiederfinden“. Bei der Kampfkandidatur um den letzten Listenplatz unterlag Jürgen Guckenberger, stellvertretender Vorsitzender im Stuttgarter Westen und damit des zweitgrößten Ortsvereins, Dietmar Bulat (59). Er ist Bezirksbeirat in Münster.
Auch für die Regionalwahl haben die Stuttgarter Sozialdemokraten ihre Kandidaten bestimmt. Die Liste wird von Fraktionschef Thomas Leipnitz (52, Parlamentarischer Berater) angeführt, dem die Studentin Anne-Marie Berg (26) als Neuzugang folgt. Timo Jung (33) belegt Platz drei. Im Regionalparlament stellen die Genossen elf der 88 Mitglieder, davon besetzte die SPD der Landeshauptstadt bei der letzten Wahl zwei Plätze.
