Stuttgart ist Heimat für über 600 000 Einwohner. Kessellage, Weinberge und das Stuttgarter Schwäbisch machen die Stadt einzigartig. Doch wann wird sie tatsächlich zum Zuhause?

Leserredaktion : Kathrin Zinser (zin)

Stuttgart - Heimat – das bedeutet ein Gefühl des Geborgenseins, der Vertrautheit, des Zuhauseseins. Neben den gebürtigen Stuttgartern leben Menschen aus zig Nationen in der Landeshauptstadt – insgesamt sind es über 600 000 Einwohner. Doch wie fühlt es sich an, hier seine Heimat (gefunden) zu haben? Ein Erklärungsversuch in zehn Punkten:

 

Aussichtsreich

Die Stadt liegt dem Betrachter aufgrund ihrer Topografie an vielen Stellen zu Füßen. Wer sich von den Hängen aus dem Stadtzentrum nähert, wird mit traumhaften Ausblicken belohnt – zum Beispiel auf der für ihre Staus berüchtigten Neuen Weinsteige. Der Anblick der vielen Lichter, die nachts den Kessel erhellen, löst im Stuttgarter Begeisterung aus: So schön ist sein Zuhause.

Berühmte Stadtkinder

Tüftler und Denker, Politiker und Schauspieler, Sportler und Musiker: Die Stadt hat viele berühmte Köpfe hervorgebracht. Wann immer ein Stuttgarter oder eine Stuttgarterin in der großen weiten Welt Erfolg hat, freuen sich die Kesselbewohner mit – und sind, natürlich schwäbisch bescheiden, heimlich ein bisschen stolz.

Hass-Liebe

Ja, man steht oft im Stau hier. Ja, diese Stadt hat Berühmtheit durch eine Baustelle erlangt. Ja, am Neckartor ist die Luft nicht die beste. Aber wenn Stuttgart wirklich Heimat ist, dann liebt man den Kessel einfach trotzdem – so wie man auch die Ecken und Kanten des Partners mit einer gewissen Liebe betrachtet. Zumindest dann, wenn sie einen gerade nicht akut nerven...

Kleine Fluchten

Bei aller Kesselliebe: Hin und wieder will auch der Stuttgarter mal raus aus der Stadt. Dafür ist Stuttgart ideal gelegen: Zur Schwäbischen Alb oder dem Bodensee ist es nicht weit, wenn man es erstmal aus dem Stauchaos herausgeschafft hat. Und danach freut man sich nur umso mehr auf das Nachhausekommen.

Sauber und ordentlich

Leere Flaschen, Verpackungen und anderer Unrat fallen dem Stuttgarter in anderen Städten sofort auf, wenn sie irgendwo die Landschaft vermüllen – denn im Gegensatz zur Stuttgarter Luft sind Wege und Straßen meistens nahezu perfekt sauber. Das liegt natürlich auch an der berühmt-berüchtigten Kehrwoche, gepaart mit schwäbischer Gründlichkeit.

Schduagarder Schwäbisch

Am Ende des Urlaubs ins Flugzeug nach Stuttgart steigen und endlich wieder vertraute Worte hören – da stellt sich schon das Heimatgefühl ein. Den einen oder anderen Neigschmeckten dürfte das Stuttgarter Schwäbisch zwar wohl schon in den Wahnsinn getrieben haben, doch verglichen mit anderen Regionen Württembergs fällt der Dialekt in der Landeshauptstadt eher moderat aus.

Schwäbische Genüsse

Linsen und Spätzle, Maultaschen, Gaisburger Marsch oder Brezeln sind für den Stuttgarter mehr als nur Nahrungsmittel: Sie sind ein Stück zu Hause – Liebe, die durch den Magen geht. Und sie schmecken nirgendwo so gut wie hier.

Umgeben von Reben

Weinberge mitten in der Stadt – das gibt es wohl in keiner anderen Großstadt. Im Besen oder auf dem Stuttgarter Weindorf ein Viertele zu schlotzen bedeutet echtes Stuttgarter Heimatgefühl und schwäbische Gemütlichkeit.

Die Wilhelma

Andere Kinder gehen in den Zoo, kleine (und große) Stuttgarter gehen in die Wilhelma um dort Elefanten, Eisbären und neuerdings auch wieder Löwen zu bestaunen. Dass man zu dem zoologisch-botanischen Garten auch Zoo sagen könnte, kommt kaum einem Stuttgarter in den Sinn.

Das Wahrzeichen

Egal, ob man mit dem Flugzeug in der Landeshauptstadt landet, in den Hauptbahnhof einfährt oder über die Autobahn kommt – irgendwann taucht der Fernsehturm am Horizont auf. Und mit ihm dieses behagliche Gefühl, bald am Ziel angekommen zu sein: zu Hause in Stuttgart.

Das Stuttgart-Manifest – eine Liebeserklärung an die Besonderheiten der Stadt liefert Geheimtipp Stuttgart im Video: