Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)
In Göppingen kennt man ihn – wenn überhaupt noch – als Rolf Böttcher. Unter diesem Name ist Bov Bjerg (49) in Heiningen aufgewachsen, bevor er nach seinem Abitur 1984 nach Berlin zog und für ein Satiremagazin aus Imagegründen unter dem international klingenden Künstlernamen schrieb und diesen nie wieder ablegte. In seinem aktuellen Buch „Auerhaus“ gibt es viele Bezüge zu seiner Heimat.
Herr Bjerg, im Intro von „Auerhaus“ steht: „Alle Personen sind erfunden, alle Handlungen sind verjährt.“ Gibt es denn gar keine autobiografischen Elemente?
Doch, eine Menge. Ich möchte diese aber nicht so gerne ausführen. Es gibt aber schon Parallelen zwischen dem Protagonisten und mir. Auch ich habe als Oberstufenschüler in einer WG gelebt und bin nach dem Abi nach Berlin abgehauen, um der Bundeswehr zu entgehen.
Wie entstand die Idee zu „Auerhaus“, und wie lange haben Sie daran geschrieben?
Etwa zwei Jahre. Allerdings nicht täglich acht Stunden, sondern nebenher zu all den anderen Dingen, die ich so mache. Ich habe auf Berliner Lesebühnen häufiger Geschichten über meine Jugend in Württemberg vorgetragen. Von Verlagen wurde ich immer wieder darauf angesprochen, ob ich dazu nicht mehr machen könne. Zuerst fand ich das langweilig, aber dann reifte in mir die Idee, über die Schüler-WG zu schreiben. Die Vorstellung gefiel mir.
„Auerhaus“ wirkt auf den ersten Blick wie ein Jugendbuch. Ist es das?
Meiner Meinung nach ist es eher Erwachsenen-Literatur. Aber man kann es auch in dem Alter der Protagonisten, also so ab 17 oder 18 Jahren, lesen.
Sie leben mittlerweile seit 31 Jahren in Berlin. Gibt es etwas, was Sie aus ihrer Heimat manchmal vermissen?
Ich würde gerne manche Leute von früher öfter sehen. Und wenn ich mal da bin, fahre ich gerne mit dem Auto die Serpentinen der Schwäbischen Alb hoch und runter.