Als Flaneur auf den Champs-Elysées verliebt sich Marcel Proust in die Tochter eines reichen russischen Adligen, und im Café Deux Magots begrüßt der Kellner die Stammgäste heute noch mit Handschlag. Paris ist voller Poesie.

Paris - Das Tor zur Stadt für den Reisenden aus Süddeutschland ist der Gare de l’Est. Hier war die Endstation für den legendären Orient-Express, mit dem die Balkanprinzen in Paris eintrafen, um im Maxim’s den lustigen Witwen den Hof zu machen. 1933 begann an diesem Ort für Flüchtlinge aus Deutschland das Exil. Der Bahnhof ist einer jener transitorischen Orte, vielmehr Nicht-Orte, über die der Soziologe Marc Augé ein kluges Buch geschrieben hat. Die Beständigkeit des Bahnhofes ist die Unbeständigkeit, seine Schutzpatronin die Furie des Verschwindens. Hier kreuzen sich für einen Augenblick die Wege von Touristen, Geschäftsleuten und Pendlern mit denen von illegalen Einwanderern, Drogendealern und Strichjungen.