Literatur und Politik Thomas Manns Kampf gegen die Nazis

Der Schriftsteller Thomas Mann, 1875 in Lübeck geboren, entwickelte sich seit der frühen Weimarer Republik zu einer öffentlichen Person. Foto: imago/Sören Hoffmann

Im Juni jährt sich Thomas Manns Geburtstag zum 150. Mal. Aus seiner inneren Reise von einem demokratiefeindlichen Ästheten zu einem überzeugten Demokraten und Gegner der Nazis lässt sich viel lernen.

Am Neujahrstag 1937 richtete Thomas Mann einen Brief an den Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn. Der schon damals international renommierte Schriftsteller reagierte auf den Entzug der Ehrendoktorwürde, die ihm 1919 verliehen worden war. Mann lebte in Küsnacht am Zürichsee. 1933, nach der Machtübertragung an Adolf Hitler, war er ins Exil gegangen, genauer gesagt: er kehrte von einer Vortragsreise („Leiden und Größe Richard Wagners“) nicht mehr zurück. Freunde hatten ihn gewarnt. In München lauerte Gefahr. Sein Bruder Heinrich floh nach Paris. Die Polizei beschlagnahmte auf Betreiben Reinhard Heydrichs, der 1942 die Wannsee-Konferenz leitete, die Villa in München-Bogenhausen; es erging ein Schutzhaftbefehl gegen Thomas Mann. 1936 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.

 

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