„Bildstark, fesselnd, poetisch“: Mit Jokha Alharthi ist erstmals eine arabische Autorin mit dem Man Booker International Prize ausgezeichnet worden. Die Schriftstellerin aus dem Oman erhält den renommierten britischen Literaturpreis für ihren Roman „Himmelskörper“.

London - Erstmals ist eine arabische Autorin mit dem renommierten Literaturpreis Man Booker International ausgezeichnet worden. Jokha Alharthi wurde am Mittwoch für ihren Roman „Celestial Bodies“ (Himmelskörper) geehrt. Die vierzigjährige Autorin aus dem Oman erhält ein Preisgeld in Höhe von 57 000 Euro. Der Man Booker International Prize ist einer der bedeutendsten Literaturpreise Großbritanniens. Ausgezeichnet werden ausländische Werke, die ins Englische übersetzt wurden. Das Preisgeld teilt sich Alharthi mit ihrer Übersetzerin Marilyn Booth.

 

Ein Buch, das „Kopf und Herz“ gewinnt

„Celestial Bodies“ ist der erste Roman einer Autorin aus dem Oman, der ins Englische übersetzt wurde. Die Geschichte spielt in dem omanischen Dorf al-Awafi. Drei Schwestern, Majja, Asma und Chawla, erleben den Wandel ihres Landes von einer traditionellen Sklavenhalter-Gesellschaft zu einem modernen und komplexen Gefüge. Das Buch sei eine „bildstarke, fesselnde und poetische Innenansicht einer Übergangsgesellschaft“, urteilte die Jury. „Elegant komponiert“ zeige die Geschichte durch das „Prisma“ einer Familiengeschichte das „Erwachsenwerden“ des Oman. „Ein Buch, das Kopf und Herz gleichermaßen gewinnt und es wert ist, darüber zu verweilen.“

Der Man Booker International Prize wird seit 2016 nach dem Vorbild des Man Booker Prize vergeben. Unter den Nominierten auf der Shortlist war auch, neben Annie Ernaux (Frankreich), der Vorjahrespreisträgerin Olga Tokarczuk (Polen), Juan Gabriel Vásquez (Kolumbien) und Alia Trabucco Zerán (Chile), die deutsche Autorin Marion Poschmann mit ihrem Roman „The Pine Islands“, im Original „Die Kieferninseln“, übersetzt von Jen Calleja.