Der Krieg durch die Augen einer Frau

Am Schweigekartell nach dem Zweiten Weltkrieg verzweifelt: Die Autorin Friederike Manner nahm sich 1956 mit 52 Jahren das Leben. Foto: Edition Atelier

In Friederike Manners Roman „Die dunklen Jahre“ kämpft eine Mutter während des Zweiten Weltkriegs um das Überleben ihrer Kinder. Jetzt wurde der lange vergessene autobiografische Roman von 1948 endlich wieder aufgelegt.

Stuttgart - Klara, Anfang 30, zwei kleine Kinder, verheiratet mit Ernst, dem Arzt, lebt in Wien. Sie schreibt Gedichte, will (vielleicht) Literatin sein, hat Depressionen, hadert mit der Mutterschaft, die sie erfüllt und gleichzeitig fesselt. Statt zu schreiben näht sie Kinderkleider – und empfindet auch noch Befriedigung dabei. „Vielleicht sollten Frauen nicht Mütter werden, ehe sie Frauen geworden sind“, überlegt die Ich-Erzählerin.