Die Zahl der Schüler in Baden-Württemberg ist aufgrund des Krieges in der Ukraine sprunghaft angestiegen. Winfried Kretschmann hat sich zum Lehrermangel geäußert. Der Liveticker zum Nachlesen.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Bei einer Regierungspressekonferenz hat sich Winfried Kretschmann zum Lehrermangel in Baden-Württemberg geäußert. Aufgrund des Krieges in der Ukraine würden seien allein in den vergangenen zwei Monaten mehr als 9000 Kinder zusätzlich an den Schulen im Land betreut worden, sagte der Ministerpräsident am Dienstag.

 

Zu den Plänen, die Arbeitszeit von Lehrern aufzustocken, sagte Kretschmann, dass es nicht um eine Erhöhung der Arbeitszeit für Vollzeitlehrer gehe. Es sei schon viel geholfen, „wenn diejenigen in Teilzeit eine Stunde mehr arbeiten würden“. Die Teilzeit-Regelungen seien derzeit „sehr großzügig“, sodass vor allem viele Lehrerinnen und Lehrer nur relativ wenige Stunden unterrichteten, stellte Kretschmann fest. Er bekräftigte, wenn jede Lehrerin in Teilzeit eine Stunde mehr unterrichten würde, gewönne man umgerechnet 1000 Lehrerstellen.

Kretschmann hatte das Thema am Montagabend bei einer Podiumsdiskussion angestoßen. „Es war eine spontane Äußerung, die ich besser gelassen hätte“, teilte Kretschmann am Dienstag mit.

Kretschmann kritisiert Statistiken zum Lehrerbedarf

Bei den Fragen der Journalisten verlor Winfried Kretschmann ein wenig die Fassung. Die Aussage zu den Lehrern sei rein analytisch gewesen, Empfindlichkeiten sollte man angesichts der aktuellen Weltlage ausblenden. „Wir sind in einer schweren Krise.“ Die Alternative sei, dass noch mehr Unterricht im Land ausfalle. „Wir brauchen dringend mehr Lehrkräfte.“

Die Statistiker lieferten in der Regel sehr belastbare Zahlen, sagte Kretschmann. Bei den Informationen über den Lehrerbedarf im Land sei das nicht der Fall gewesen. Es seien Fehler gemacht worden. „Wenn die Zahlen nicht stimmen, dann hat das Folgen für die politische Planung.“

Hier gibt es den Liveticker zur Pressekonferenz zum Nachlesen: