Das hoffnungsvolle China-Geschäft des Nutzfahrzeugherstellers schwächelt. Das führte nun zu einer Warnung an die Kapitalmärkte, die prompt reagierten.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Eine Gewinnwarnung hat bei der Aktie des Leinfelden-Echterdinger Unternehmens Daimler Truck zu einem Kursrutsch von zeitweise mehr als vier Prozent geführt. Hintergrund sind Absatzprobleme in China.

 

Das Unternehmen hatte in einer so genannten Ad-hoc-Mitteilung an die Kapitalmärkte erklärt, aufgrund der anhaltend schwachen Marktentwicklung in China das Gemeinschaftsunternehmen BFDA vollständig wertberichtigt zu haben. Das bedeutet, dass man den Buchwert dieses vor zwölf Jahren gestarteten Joint Ventures mit dem chinesischen Lkw-Hersteller Foton komplett abschreibt.

Durch den Schnitt entsteht eine Ergebnisbelastung von 120 Millionen Euro, die allerdings rein buchhalterischer Natur ist und sich nicht in der Kasse niederschlägt. Die bereinigte Umsatzrendite des Industriegeschäfts von Daimler Truck – also des Fahrzeugbaus ohne Finanzdienstleistungen – sinkt dadurch auf 9,3 Prozent. Ansonsten hätte sie bei 10,2 Prozent gelegen.

Im weiteren Verlauf erholt sich die Aktie

BFDA war 2012 von der damaligen Daimler AG und dem chinesischen Lkw-Hersteller Foton gegründet worden. Beide Unternehmen halten 50 Prozent. Zur Daimler AG gehörte damals auch die Nutzfahrzeugsparte, die inzwischen als Daimler Truck AG ausgegründet und an die Börse gebracht wurde. 2022 gründete BFDA einen neuen Produktionsstandort in Peking. Die Börse reagierte auf die Nachricht zunächst mit einem starken Kursrückgang der Daimler-Truck-Aktie, die sich später aber weitgehend erholte.