Lockerungen in der Corona-Krise Auf Spielplätzen und in Gotteshäusern soll wieder Leben einkehren

Es ist ein Vorantasten in kleinen Schritten - damit die Infektionskurve nicht plötzlich wieder nach oben schnellt. Spielplätze sollen wieder öffnen dürfen. Auch Gotteshäuser sollen zugänglich sein. Viele Schüler müssen aber erst einmal noch warten.
Berlin - Für Eltern von Kleinkindern und Kirchgänger soll das Leben in der Corona-Krise etwas leichter werden. Vor großen Schritten in Richtung Normalität schrecken Bund und Länder aber noch zurück. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, einigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag bei Beratungen auf eine Wiedereröffnung von Spielplätzen unter Auflagen. Einen einheitlichen Zeitpunkt für die Öffnung legte die Runde zunächst nicht fest. Auch Museen, Zoos und Ausstellungen sollen in allen Bundesländern unter Auflagen wieder öffnen dürfen.
Gemeinschaftliche Gottesdienste sollen demnach ebenfalls wieder erlaubt werden - allerdings müssen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Besondere religiöse Feste wie Taufen, Beschneidungen oder Hochzeiten sowie Trauergottesdienste sollen in kleinem Kreis möglich sein. Vorgeschrieben ist dabei unter anderem ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Teilnehmern.
Seit Mitte März Versammlungsverbot
Für Gotteshäuser wie Kirchen, Moscheen und Synagogen galt in der Corona-Krise ab Mitte März ein Versammlungsverbot. Einzelne Länder haben dies aber bereits gelockert oder zumindest angekündigt. So finden in Sachsen seit der vergangenen Woche wieder öffentliche Gottesdienste mit bis zu fünfzehn Besuchern statt. Andere Länder wie Berlin, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern haben ähnliche Schritte für die kommende Woche angekündigt, Hessen schon für diesen Freitag.
Vor den nun vereinbarten bundesweiten Lockerungen für Gotteshäuser hatte das Bundesinnenministerium mit Kirchen und Religionsgemeinschaften über Hygienekonzepte gesprochen
Wie es mit Schulen, Kitas und Vereinssport weitergeht, sollte nach dem Willen des Bundes erst am 6. Mai entschieden werden. Das betrifft auch die Bundesliga. Nordrhein-Westfalen beschloss allerdings am Donnerstag bereits, alle Grundschüler ab dem 11. Mai zurück in die Schulen zu holen. Es sei ein tageweise rollierendes System geplant.
Spielplatz-Regelungen in manchen Bundesländern bereits gelockert
Einzelne Bundesländer hatten die Spielplatz-Regelungen zuletzt bereits gelockert. So durften in den meisten Berliner Bezirken bereits am Donnerstag wieder Kinder auf die Spielflächen. In den vergangenen Wochen waren Schaukeln, Rutschen und sogar Tischtennisplatten mit rot-weißem Flatterband abgesperrt gewesen. Nun sollen die Eltern darauf achten, dass sie überfüllte Anlagen meiden und dass ihre Kinder die Hygieneregeln einhalten.
Kanzleramtschef Helge Braun äußerte am Donnerstag die Hoffnung, dass auch alle Kita-Kinder vor den Sommerferien noch einmal in den Betreuung könnten. Letztlich hänge das aber von der Entwicklung der Infektionszahlen ab, sagte der CDU-Politiker dem Sender Hit Radio FFH. Zuletzt war zumindest die Notbetreuung deutlich erweitert worden.
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