Ein ausgemustertes Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) hilft nun im südukrainischen Sarata beim Löschen. Die Hilfsaktion ist Teil der geplanten Solidaritätspartnerstadt beider Kommunen.

Mehr als 30 Jahre stand das Löschfahrzeug im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim. Doch statt es zu verkaufen, was etwa 6000 Euro in die klamme Stadtkasse gespült hätte, kommt es dem guten Zweck zugute: Das noch immer funktionstüchtige Fahrzeug der Abteilung Ötlingen wird künftig im südukrainischen Ort Sarata im Einsatz sein.

 

Kameraden der Abteilung Ötlingen haben es dieser Tage auf dem Landweg in die Region Odessa überführt. Die Fahrt wurde in Kooperation mit dem Verein „Ermstal hilft“ organisiert, der über jahrelange Erfahrungen mit solchen Transporten verfügt. Die über 2000 Kilometer lange Strecke musste schließlich gut geplant werden – bei einer Maximalgeschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde und Tankstopps etwa alle 200 Kilometer war das eine logistische Herausforderung. Neben dem Löschfahrzeug wurden noch weitere dringend benötigte Materialien in die Kriegsregion gebracht, darunter Verbandsmaterial, Blutdruckmessgeräte und Wärmedecken, die der DRK-Ortsverein Ötlingen zur Verfügung stellte. Die mehrtägige Reise verlief problemlos, inzwischen sind die drei Kirchheimer Feuerwehrmänner auf dem Rückweg.

Neben dem Löschfahrzeug auch Verbandsmaterial geliefert

Die Idee zu dieser Hilfsaktion entstand im Frühjahr 2024 auf einer Delegationsreise von Kirchheims Oberbürgermeister Pascal Bader. Bei dem Besuch in dem gut 5000 Einwohner zählenden Ort Sarata wurde deutlich, wie stark der Feuerwehrstützpunkt durch den Krieg beeinträchtigt ist: Ein Einsatzfahrzeug war durch Beschuss zerstört, die vielfach stark veraltete Ausrüstung in einem schlechtem Zustand. Besonders groß ist der Mangel an intakten Schläuchen.

Stadt Kirchheim plant Solidaritätspartnerschaft mit Sarata

Als Zeichen der Solidarität entschieden sich die Stadtverwaltung und die Ratsmitglieder deshalb, ein ausgemusterten Feuerwehrauto zu spenden – die Ötlinger Wehr verfügt inzwischen über ein neues Löschfahrzeug. Die Aktion soll Zeichen einer langfristigen Zusammenarbeit sein: Die Stadt Kirchheim plant eine Solidaritätspartnerschaft mit Sarata, einem Ort im früheren Bessarabien, der 1822 von deutschen Siedlern gegründet wurde. Bereits Ende vergangenen Jahres haben die Kirchheimer einen Lastwagen mit Hilfsgütern in die Südukraine geschickt.