Lange zusammen – doch ihr Zusammensein war gefährdet. Sandy und ihrem Frauchen aus Esslingen drohte die Trennung. Jetzt meldet der Verein Silberpfoten eine Lösung.

Das Schicksal von Sandy hat viele Menschen bewegt. Der Zwergpudeldame und ihrem Frauchen, die beide im Esslinger Stadtteil Hohenkreuz leben, drohte die Trennung. Jetzt gibt der Verein Silberpfoten eine Lösung für den Fall bekannt.

 

Sie bilden eine Einheit: Sandy und ihr Frauchen sind eine verschworene Gemeinschaft. Doch die Seniorin leidet unter gesundheitlichen Beschwerden, ihre Mobilität ist eingeschränkt. Das Gassigehen mit der Zwergpudeldame fällt der Hundefreundin zunehmend schwer. Der Verein Silberpfoten hatte daher ehrenamtliche Helfer gesucht, die mit Sandy an die frische Luft gehen.

Damit die Haustiere so lange wie möglich bei den Senioren bleiben dürfen: Silberpfoten vermittelt ehrenamtliche Helfer für Tierhaltung und Tierpflege. Foto: Verein Silberpfoten

Die Resonanz auf Aufrufe unserer Zeitung, unserer Online-Ausgabe und in den sozialen Medien war laut Karoline Köchling von Silberpfoten erfreulich groß: „Es haben sich sehr viele neue Ehrenamtliche über unsere Homepage registriert, und viele davon haben ihre Hilfe für Sandy angeboten.“ Die Kontaktdaten von etwa 20 Personen wurden an das Frauchen von Sandy weitergegeben, deren Namen und Adresse Silberpfoten aus Sicherheits- und Datenschutzgründen nicht mitteilt. Nach der Vermittlung dieser möglichen Helfer wurde die Weitergabe weiterer Daten von Interessierten vorerst gestoppt, um Sandy und ihre Halterin nicht zu überfordern. „Bei ihrem Frauchen bleiben kann Sandy mit so viel Unterstützung aber ganz bestimmt“, teilt Karoline Köchling mit.

Emotionaler Halt ihres Frauchens aus Esslingen-Hohenkreuz

Sandy wird als liebe, unkomplizierte Zwergpudeldame beschrieben, die nur im Umgang mit Artgenossen ein wenig schüchtern ist. Ihr Herrchen ist vor kurzem verstorben, und ihr Frauchen fühlte sich darum manchmal einsam: „Gerade weil die Seniorin das Haus kaum mehr verlassen kann, ist ihre Sandy sehr wichtig für sie – als Gesellschaft, als Aufgabe und als emotionaler Halt“, hatte Silberpfoten mitgeteilt. Nun bleibt die WG aus Seniorin und Hündin erhalten.

Der Verein Silberpfoten möchte ein möglichst langes Zusammenleben von älteren Menschen mit ihren Tieren ermöglichen. Die im September 2014 in Stuttgart gegründete Initiative ist nach dem Muster einer Nachbarschaftshilfe organisiert und arbeitet mit ehrenamtlichen Helfern. Sie übernehmen das Ausführen von Hunden, die Unterstützung bei der Tierpflege oder die Anlieferung von Futter und Katzenstreu. Möglich sind auch Tierarztfahrten oder eine Beratung in Fragen zur Tierhaltung. Andere Arten der Hilfe seien nach Absprache zusätzlich denkbar.

Silberpfoten betreut etwa 20 Senioren und zählt rund 800 registrierte Ehrenamtliche im Landkreis Esslingen. Foto: Verein Silberpfoten

Silberpfoten ist eigenen Angaben zu Folge grundsätzlich in ganz Baden-Württemberg aktiv. Es werde aber versucht, überall dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht werde: „Wir betreuen vereinzelt auch bereits Fälle in anderen Bundesländern.“

Schwerpunkte des Aktivitätsgebietes seien aktuell Stuttgart und die umliegenden Landkreise Esslingen, Böblingen, Göppingen, Ludwigsburg sowie der Rems-Murr-Kreis: „Aber auch beispielsweise in Pforzheim oder Mannheim unterstützen wir mehrere Senioren bei der Versorgung ihrer Tiere.“ Aktuell seien im Gesamtverteiler rund 7350 Ehrenamtliche registriert, sagt Karoline Köchling: „Ich würde von aktuell etwa 20 Senioren und rund 800 registrierten Ehrenamtlichen im Landkreis Esslingen ausgehen.“

Wer Hilfe benötigt, kann sich über das Kontaktformular unter www.silberpfoten.de oder per Mail an info@silberpfoten.de wenden. Eine erste Kontaktaufnahme ist auch telefonisch unter 0170/2405982 möglich. Helfer können sich unter www.silberpfoten.de registrieren lassen.