Im Stauferkreis sind 15 Rundwanderwege neu angelegt worden. Wir stellen die Löwenpfade nach und nach vor. Im zehnten Teil der Serie sind wir auf dem Filstalgucker unterwegs.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Geislingen - Mittendrin und drumherum, so lautet die Devise für alle, die den Filstalgucker in Angriff nehmen und weite Teile des Flusslaufs, der den Stauferkreis prägt, nicht aus den Augen verlieren wollen. Mit 13,2 Kilometern zählt der oberhalb von Geislingen verlaufende Löwenpfad zwar nicht zu den kürzesten seiner Spezies. Da auf der Strecke aber lediglich 150 Höhenmeter gemacht werden müssen, ist die Runde praktisch für jedermann begehbar.

 

Ausgangspunkt des Rundwegs ist der Wanderparkplatz bei der Dorfkirche im Geislinger Teilort Türkheim. Kaum dass der malerische Flecken hinter einem liegt, führt die Tour über Wiesen und Felder hinweg zu einem stattlichen Buchenwald. Unweit von Wittingen wird die Landschaft wieder licht, ehe sich der Albtrauf von seiner besten Seite zeigt. Rasch nähert man sich auf einem schmalen Pfad dem Tirolerfelsen und wenig später dem Geiselstein – den Panoramablick auf das Rohrachtal inklusive.

Hier sollte aber nicht nur der Aussicht wegen Rast gemacht werden. Vielmehr ist das kleine Plateau der richtige Platz, um die schaurige Geschichte „Die ertrunkenen Söhne vom Geiselstein“ auf sich wirken zu lassen. Diese kann, wie für alle Löwenpfade, per Smartphone und QR-Code oder über die Homepage abgerufen werden. Und wer danach intensiv nach unten schaut, wird feststellen, dass die Legende ein Fünkchen Wahrheit bergen könnte.

Kurz darauf steht der Wanderer dann schon am imposanten, fast 23 Meter hohen Ostlandkreuz auf der Schildwacht, einem Denkmal der Vertriebenen, das hoch über Geislingen thront. Von hier aus zeigt sich zudem das Filstal sowohl zur Quelle wie auch zur Mündung hin in voller Pracht. An bizarren Felsen vorbei geht es danach an der Hangkante entlang weiter zum Kahlenstein. Mit etwas Glück, oder besser, nach einer vorherigen Anmeldung beim Kahlensteiner Höhlenverein kann die dortige Höhle besichtigt werden.

Zurück nach Türkheim ist es nun nicht mehr weit. Unmittelbar vor dem Ende der etwa vierstündigen Rundwanderung sollte beim Burgstall, wo einst der Ortsadel residierte, aber nochmals die Aussicht genossen werden. Einmal mehr macht der Filstalgucker seinem Namen alle Ehre, mit einem wirklich traumhaften Blick, dieses Mal ins obere Filstal.

Da es mit Einkehrmöglichkeiten unterwegs eher mau aussieht, lohnt in Türkheim ein Besuch des Landgasthofs Rössle – oder die Fahrt hinunter in die Fünftälerstadt.