Das Tiefbauamt saniert im Mai oder Juni das mittlere Teilstück der Lohäckerstraße. Dazu muss die Verbindung zwischen dem Freibad und dem Fasanenhof für ein bis zwei Wochen gesperrt werden. Die Kosten betragen etwa 80 000 Euro.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Die Experten sprechen von Elefantenhaut. Gemeint sind die Risse im Asphalt, die insbesondere wenn die Temperaturen zwischen Plus- und Minusgraden wechseln, immer größer werden können, bis sie schlimmstenfalls irgendwann aufplatzen. Genau vor dieser Situation steht das Tiefbauamt im Fall der Lohäckerstraße zwischen dem Möhringer Freibad und dem Fasanenhof. Hinzu kommen Spurrillen. Insgesamt sei der Belag mittlerweile so schlecht, dass er keinen weiteren Winter überstehe, sagte Roland Kurz vom Tiefbauamt am Mittwochabend im Bezirksbeirat Möhringen.

 

Die Verwaltung will das Projekt im Mai oder Juni in Angriff nehmen. Die Straßenbauer sollen die Trag- und Deckschicht austauschen. Allerding nur auf einem Teilstück in der Mitte der Verbindung, das besonders schlecht ist. Kurz rechnet damit, dass die Arbeiten ein bis zwei Wochen dauern. Die Kosten betragen 80 000 Euro.

Auch die Buslinie 72 ist betroffen

Für das Tiefbauamt ist die Instandsetzung der Lohäckerstraße ein Standardprojekt. Die Schwierigkeit besteht lediglich darin, dass die Straße für die Bauarbeiten komplett gesperrt werden muss. „Die Fahrbahn ist für eine halbseitige Sperrung schlicht zu schmal“, erklärte Kurz. Das bedeutet, dass der Fasanenhof in dieser Zeit wohl nur über die Kurt-Schumacher-Straße und die B 27 erreichbar ist.

Die Zufahrten zu den beiden Höfen, zum Gelände des Kultur- und Sportvereins Arces und zu den Plätzen des SV Möhringen bleiben wahrscheinlich frei. Möglich ist aber auch, dass die Höfe über die Felder angefahren werden müssen. Genau sei das noch nicht geklärt, sagte Kurz in der Sitzung. Von der Sperrung ist freilich auch die Buslinie 72 von Möhringen in Richtung Fasanenhof betroffen. Wie mit dieser während der Bauarbeiten verfahren werde, müsse ebenfalls noch ausgelotet werden, sagte der Mann vom Tiefbauamt.

Die Mitglieder des Bezirksbeirats waren an dem Thema freilich sehr interessiert. Die Sanierung der Lohäckerstraße sei „wirklich notwendig“, sagte Petra Leitenberger (Grüne). Auf Höhe des Umspannwerks gebe es eine Mulde, in der sich bei Regen Wasser sammle. „Die Autos geraten dann ins Schwimmen“, sagte die Grünen-Bezirksbeirätin.

Der Ausbau der Straße lässt noch auf sich warten

Axel Brodbeck (Freie Wähler) fragte nach, ob die Eigentumsverhältnisse entlang der Lohäckerstraße mittlerweile geklärt seien. Schließlich habe die Stadt einen Teil der Flächen, auf dem die Straße beziehungsweise der Gehweg verläuft, von den anliegenden Landwirten nur gepachtet. In die gleiche Kerbe schlug die Frage des CDU-Bezirksbeirats Fred Wagner.

Die Lohäckerstraße ist schon lang ein Sorgenkind. Bis 2009 waren die Pachtverträge unantastbar. Seitdem bestehen sie zwar weiter, könnten aber theoretisch jeweils von beiden Seiten gekündigt werden. Seit Jahren dümpelt die Sache – salopp gesagt – irgendwie vor sich hin. Das hat unterschiedliche Gründe. So hat zum Beispiel der Ausbau im Gemeinderat bisher noch keine Priorität gehabt. Die Instandsetzung des mittleren Teilstücks möchte Kurz aber nicht länger hinausschieben. Es gehe um die Verkehrssicherheit. Er würde die Straße selbst dann jetzt sanieren lassen, wenn er wissen würde, dass der Ausbau in zwei Jahren kommt. „Aber ich glaube nicht, dass es so schnell geht“, fügte Kurz hinzu.

Die Verkehrssicherheit ist das oberste Gebot

Das Tiefbauamt muss die Verkehrssicherheit gewährleisten, diese hat Priorität. Darüber hinaus stimmt es seine Maßnahmen unter anderem mit der Telekom, der Netze BW und der Stadtentwässerung Stuttgart ab. Das bedeutet, wenn Telekommunikations-, Gas- oder Wasserleitungen oder Kanäle erneuert werden, saniert das Tiefbauamt anschließend nach Möglichkeit auch die Straße. Aus diesen Gründen wird aktuell an der Oberdorfstraße, der Balinger Straße und der Gammertinger Straße gebaut. Des Weiteren will das Tiefbauamt 2017 verschiedene Verbindungswege zwischen der Kurt-Schumacher-Straße und dem Ehrlichweg sanieren. Auch am Kreisverkehr an der Schelmenwasenstraße wird derzeit gebaut. Dort sollen Ampeln künftig dafür sorgen, dass der Verkehr besser aus dem Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost abfließt.