"Nicht einen Milimeter" bewegt habe sich die Lokführergewerkschaft GDL. So sieht es zumindest die Bahn und erklärt die Verhandlungen für gescheitert.

"Nicht einen Milimeter" bewegt habe sich die Lokführergewerkschaft GDL. So sieht es zumindest die Bahn und erklärt die Verhandlungen für gescheitert.

 

Berlin - Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind nach Angaben des Unternehmens erneut gescheitert. Das teilte die Deutsche Bahn am Donnerstag in Berlin mit. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber kritisierte in einer Mitteilung, die GDL habe sich „nicht einen einzigen Millimeter“ bewegt. Die Gewerkschaft zeige keinerlei Interesse an einer Verständigung. Die GDL war am Abend zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Nach wochenlanger Funkstille im festgefahrenen Bahn-Tarifkonflikt hatten sich der Staatskonzern und die Lokführer zuvor wieder an einen Tisch gesetzt. Weber hatte vorab angekündigt, auf die Gewerkschaft zuzugehen, und auch von ihr Bewegung gefordert.

Droht unbefristeter Streik?

Die Bahn versuchte, damit weitere Streiks abzuwenden. Nach zwei Warnstreiks entscheiden die Lokführer bis zum 2. Oktober in einer Urabstimmung darüber, ob sie wieder die Züge stehen lassen. Als nächstes könnte dann auch ein unbefristeter Streik angekündigt werden. Die GDL fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Lohn und eine kürzere Wochenarbeitszeit.

Zusätzlich erschwert werden die Verhandlungen durch einen Konflikt unter den Bahn-Gewerkschaften. Die GDL will auch für Zugbegleiter und weiteres Personal verhandeln, das bislang die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertreten hat. Die Bahn habe sich diesmal jedoch einverstanden erklärt, „ohne Vorbedingungen über alle Forderungen für Lokomotivführer bilateral mit der GDL zu verhandeln“, betonte Weber. Auch sei man bereit gewesen, über Wege zu sprechen, wie mit der GDL ein Tarifvertrag für die Zugbegleiter erreicht werden könne.

Zuvor war die Bahn mit dem Versuch gescheitert, die zerstrittenen Gewerkschaften an einen Tisch zu bringen. Nach den Lokführern hatte Anfang der Woche auch die EVG den vorschlagenen Einsatz von „Moderatoren“ abgelehnt.