Lokführerstreiks und Fernbusse Deutsche Bahn kappt Umsatzziele

Die Deutsche Bahn muss ihre mittelfristigen Ziele für den Konzernumsatz deutlich kappen. "Da hat uns die Realität eingeholt", sagte Vorstandschef Rüdiger Grube der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
Berlin/Frankfurt - Die Deutsche Bahn muss ihre mittelfristigen Ziele für den Konzernumsatz deutlich kappen. "Da hat uns die Realität eingeholt", sagte Vorstandschef Rüdiger Grube der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
Grund sei, dass der Ausbau des Unternehmens hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleibe. "Wir haben 2012 noch unterstellt, dass wir sowohl organisch als auch durch Zukäufe wachsen wollen", erklärte der Bahnchef. "Für das organische Wachstum hatten wir uns 2020 56 Milliarden Euro Umsatz vorgenommen. 14 Milliarden Euro zusätzlicher Umsatz waren durch Akquisition geplant, dafür fehlt heute aber der finanzielle Spielraum." Für das Jahr 2020 peilt der bundeseigenen Konzern nach den Worten Grubes nun insgesamt nur 50 statt 70 Milliarden Euro an.
2013 waren die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent auf gut 39,1 Milliarden Euro gesunken. Mit Blick auf den Gewinn hatte Finanzvorstand Richard Lutz im Januar in der Mitarbeiterzeitung "DB Welt" angedeutet, dass die Bahn 2014 ihr Ertragsziel wie im Vorjahr verfehlen dürfte. Dabei spielten unter anderem die Lokführerstreiks und auch die starke Konkurrenz durch Fernbusse eine Rolle.
Grube sagte dem Blatt, der Schwerpunkt liege nun nicht auf Zukäufen, sondern auf einer Begrenzung der Schulden. Als neue Herausforderung sieht er unter anderem das Niedrigpreis-Segment bei Fernbussen. Die Deutsche Bahn hatte Anfang der Woche angekündigt, mit mehr eigenen Fernbus-Linien auf die wachsende Konkurrenz zur Schiene zu reagieren.
Unsere Empfehlung für Sie

Umfrage Menschen in Deutschland steigen auf Fahrrad und Pkw um
Die Corona-Pandemie hat die Mobilität vieler Menschen deutlich verändert. Zum großen Verlierer bei den Verkehrsmitteln zählt das Flugzeug. Rad und Pkw dagegen sind laut einer Studie gefragt.

Luftfahrt Ein enger Arbeitsmarkt: Tausende Piloten suchen neue Jobs
Dem Himmelssturm folgt der berufliche Absturz. In der Corona-Krise stehen tausende Piloten vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Ins Cockpit werden nicht alle zurückkehren, aber es gibt Alternativen.

Elektromobilität Immer mehr Ladestationen für E-Autos - Zukunft gesichert?
Die gute Nachricht: Es gibt in Deutschland immer mehr Ladepunkte für Elektroautos. Die schlechte: Mit Stationen alleine lässt sich die Mobilität der Zukunft nicht gestalten.

Pandemie-Hilfe Bundesbank überweist erstmals keinen Gewinn an den Bund
Schlechte Nachrichten für den Bundesfinanzminister: Die Überweisung der Bundesbank fällt aus. Grund sind die milliardenschweren Hilfen der Notenbanken in der Pandemie.

Rund 300.000 Mitarbeiter Landwirtschaft wartet wieder auf Saisonkräfte
Ohne Saisonkräfte geht in der Landwirtschaft so gut wie nichts - die ersten Helfer vor allem aus osteuropäischen Ländern sind bereits in den Betrieben.

Geschäftszahlen Allianz Deutschland kommt im Corona-Jahr mit Blessuren davon
Die Allianz hat das Jahr 2020 trotz coronabedingten Gewinneinbruchs viel besser überstanden als von manchen Börsenexperten erwartet. 2021 rechnet der Konzern wieder mit steigenden Umsätzen.