Gegen 16 Bedienstete der Stadt Duisburg, des Veranstalters und der Polizei ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Duisburg.
18.01.2011 - 16:52 Uhr
Duisburg - Nach der
Loveparade-Katastrophe ermittelt die Staatsanwaltschaft Duisburg gegen insgesamt 16 Mitarbeiter und Beamte der Stadt Duisburg, des Veranstalters Lopavent und der Polizei. Wie die Behörde am Dienstag in Duisburg mitteilte, leitete sie ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung gegen sie ein.
Bislang hatten sich die Ermittlungen "gegen Unbekannt" gerichtet. Bei einem Gedränge am Rande der Technoparade waren am 24. Juli 2010 und in den Tagen danach 21 Menschen getötet worden. Mehrere hundert wurden verletzt. Am kommenden Montag ist das Unglück genau ein halbes Jahr her. "Die Feststellung eines Anfangsverdachts bedeutet nicht zwingend, dass sich die Beschuldigten auch vor Gericht werden verantworten müssen", hieß es in der Mitteilung. Erst die weiteren Ermittlungen würden zeigen, ob im Einzelfall jeweils Anklage erhoben oder das Verfahren eingestellt werde.
Gegen den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) wird im Fall der Loveparade-Katastrophe nach Informationen aus Justizkreisen nicht ermittelt. Auch gegen den Chef der Veranstalterfirma Lopavent, Rainer Schaller, werde nicht ermittelt. Unter den 16 Personen gegen die die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt, sind elf Mitarbeiter der Stadtverwaltung, vier von Lopavent und einer von der Polizei.