Nach einem Medienbericht soll ein Polizist den verhängnisvollen Einsatzbefehl bei der Loveparade gegeben haben.
29.01.2011 - 12:26 Uhr
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd soll dies um etwa 15.00 Uhr geschehen sein. "Unsere Einwände, dass es dadurch zu einem Stau im Eingangstunnel kommen wird, hat der Beamte nicht gelten lassen", sagt dem "Spiegel"-Bericht zufolge einer der Ordner, "wir mussten seiner Anweisung Folge leisten." Der Polizist habe den Kreuzungsbereich vor der Absperrung entlasten wollen. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich mehrere tausend Raver vor der Kontrollstelle gedrängt, Hunderte seien dann in den Tunnel geströmt. Belastend für die Polizei könnten zudem Schilderungen von Ordnern sein, wonach sich Beamte von den privaten Sicherheitskräften ein Werkzeug aushändigen ließen, mit dem später die Zaunelemente einer Absperrung auseinander geschraubt worden sein sollen.
Offenbar ist dieses Beweisstück verschwunden. "Die Staatsanwaltschaft muss prüfen, ob der Sachverhalt zutrifft", sagte am Samstag ein Sprecher des NRW-Innenministeriums der dapd. Falls es eine derartige Anweisung gegeben haben sollte, müsse die Justiz bewerten, ob diese zur Katastrophe beigetragen habe. Bei dem Unglück waren 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung gegen 16 Beschuldigte, unter ihnen ein leitender Polizeibeamter.