Das Loveparade-Verfahren endet ohne Urteil. Wenn komplexe Verantwortungsketten dazu führen, dass am Ende niemand verantwortlich ist, dann muss daran nachgearbeitet werden, kommentiert Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart - Es gab 21 tote Menschen, rund 650 Verletzte und tausende Traumatisierte. Einen strafrechtlich Verantwortlichen für das alles aber wird es nicht geben. Der Prozess, der die Umstände der Loveparade-Katastrophe von Duisburg im Juli 2010 hätte aufarbeiten sollen, endet ohne ein Urteil. Er ist nur auf den ersten Blick ein Corona-Opfer, auch wenn eine Richterin im März in Quarantäne musste, auch wenn Angeklagte, Schöffen und Ergänzungsschöffen zur Risikogruppe gehörten. Gescheitert wäre das Verfahren auch ohne das Virus.