Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim bauen derzeit in Ludwigsburg eine neue Energiezentrale. Mitte 2025 soll sie in Betrieb gehen. Jüngst sind riesige Stahlsäulen installiert worden. Was es damit auf sich haut und wie die Anlage funktioniert.

Ludwigsburg: Frank Ruppert (rup)

Unweit der Schwieberdinger Straße in Ludwigsburg entsteht derzeit „Waldäcker III“, die neuen Biomethananlage der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB). Jüngst hat sich laut Stadtwerke einiges getan beim Projekt, das Mitte 2025 in Betrieb gehen soll. Das auf 25 mal 25 Meter Grundfläche stehende quadratische Gebäude wurde um technische Anlagen ergänzt.

 

Von Juni bis August wurden Stahlsäulen an der Außenfassade installiert. Eine 33,5 Meter hohe Schornsteinanlage sowie vier 40 Tonnen schwere und 21 Meter hohe Pufferspeicher ragen nun empor.

Ab Fertigstellung Mitte 2025 soll die Energiezentrale etwa 39 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom und rund 54 Millionen kWh Wärme – davon 90 respektive 80 Prozent aus erneuerbarer Energie erzeugen. Damit können die Stadtwerke nach eigenen Angaben künftig knapp 3000 Haushalte versorgen. Darüber hinaus spart die neue Anlage rund 13 000 Tonnen CO2 gegenüber einer Wärmeerzeugung mit Gaskessel ein.

Blockheizkraftwerke mit Wärmepumpe

So sieht dei Energiezentrale derzeit aus. Foto: SWLB

Die Energiezentrale Waldäcker III besteht aus zwei Biomethan-Blockheizkraftwerken (BHKW) mit einer Leistung von insgesamt neun Megawatt (MW). Diese werden mit einer Wärmepumpe (3,6 MW) kombiniert, die wiederum ihren Strom aus einem dritten, kleineren BHKW (1 MW) bezieht.

Biomethan und Erdgas zu Strom

Konkret werden Biomethan und Erdgas in Strom und Wärme umgewandelt. Die Wärmepumpe nutzt zusätzlich die vorhandene Abwärme und speist sie ebenfalls ins Wärmenetz ein. Zusammen mit dem Holzheizkraftwerk und der Freiflächen-Solarthermieanlage bildet die neue Biomethananlage ein Trio nachhaltiger Energieerzeugung. Die Energiezentrale übertrifft mit ihrer thermischen Spitzenleistung sogar die beiden anderen Anlagen und erzeugt circa zehnmal so viel Wärme wie die Solarthermieanlage.

In den nächsten Wochen gehen die Arbeiten sowohl außen als auch innen weiter. Die Außenwände werden mit einer Streckmetallfassade verkleidet, die optische Akzente setzt und optimalen Witterungsschutz bietet. Darüber hinaus erhalten die vier Pufferspeicher eine Isolierung für maximale Energieeffizienz.

Und auch die Wärmepumpe wird gestellt. Innen erfolgen Rohr- und Kabelarbeiten, die unter anderem mit Transformatoren und Schaltanlagen vernetzt werden.