Die EnBW Ludwigsburg verliert am Samstagabend vor 3709 Zuschauern deutlich gegen den deutschen Meister Brose Baskets Bamberg.

Ludwigsburg - Die Niederlage des Tabellen 15. Ludwigsburg gegen den Tabellenführer aus Bamberg fiel, wie im Vorfeld zu befürchten worden war, sehr deutlich aus. Eine starke erste Halbzeit der Bamberger, in der sie 60 Punkte erzielen konnten, reichte zu einem niemals gefährdeten Sieg für die Gäste. Ein überragend aufgelegter Anthony Leon Tucker war von den Ludwigsburgern in keiner Phase des Spiels zu stoppen. 27 seiner 36 Punkte machte der US-Amerikaner bereits vor der Halbzeitpause.

 

Nach drei gelungenen Offensivaktionen in Folge lag die EnBW Ludwigsburg schnell mit 7:2 in Führung. Doch leichtfertige Ballverluste gegen die aggressive Verteidigung der Brose Baskets Bamberg brachten den amtierenden deutschen Meister ins Spiel. Durch falsche Entscheidungen im Angriffspiel der Ludwigsburger kamen die Franken nun vermehrt zu Schnellangriffen, die sie bis zur Mitte des ersten Spielabschnitts bis auf 19:13 davon ziehen ließen.

Ohne den erneut Verletzten Kapitän Jerry Green (Trainingsverletzung am Oberschenkel) bekamen die Ludwigsburger keine Ordnung in ihr Spiel. Mit einem 28:34 Rückstand ging es für Ludwigsburg in die Viertelpause.
Der Bamberger Flügelspieler Tucker war es, der Ludwigsburg gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts Schwierigkeiten bereitete, indem er den Vorsprung seiner Mannschaft weiter ausbaute.

Auch die zwei erfolgreichen Dreier der Bamberger Anton Gavel und Casey Jacobsen ließen die Ludwigsburger weiter ins Hintertreffen geraten. Zur Mitte des zweiten Viertels waren die Gastgeber bereits mit 32:46 in Rückstand. Weitere Punkte von Tucker und Jacobsen stellten knapp drei Minuten vor der Halbzeit einen 22 Punktevorsprung für die Gäste her. Mit 41:60 ging es aus Sicht der Hausherren in die Pause.

Spielpraxis für Nachwuchstalente

Zu Beginn der dritten Spielperiode konnte Ludwigsburg zwar einige erfolgreiche Angriffe abschließen. In der Defensive gelang es den Ludwigsburgern allerdings nicht, die Bamberger zu stoppen den Rückstand zu verkürzen. Strittige Schiedsrichterentscheidungen in der Mitte des dritten Viertels gegen Ludwigsburg machten es dem Key-Team noch schwerer. So stand es nach sechs gespielten Minuten in dritten Viertel 71:52 für Bamberg. Die Gäste schalteten nun einen Gang herunter. Trotzdem waren sie die spielbestimmende Mannschaft und gingen mit einer 77:55 Führung in den letzten Spielabschnitt.

Mit einem spektakulären Alley-Oop-Dunking und einem verwandelten Drei-Pinkte-Wurf krönte der überragende Bamberger Akteur, Anthony Leon Tucker, zu Beginn des Schlussviertels seine Leistung. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bereits entschieden, auch weil Bambergs Casey Jacobsen kurz danach einen weiteren Dreier im Korb der Hausherren versenken konnte. Vier Minuten vor Schluss reagierte Ludwigsburg-Coach Steven Key und brachte bei uneinholbarem Spielstand die Nachwuchstalente Besnik Bekteshi und Jonathan Maier um diesen Spielpraxis zu ermöglichen. Bekteshi konnte noch vier Punkte sammeln, ehe die Schlusssirene beim Stand von 69:101 ertönte.


Die Stimmen zum Spiel:


Chris Fleming (Trainer Brose Baskets Bamberg): "Für uns war es sehr wichtig, vor der All-Star-Game-Pause ein gutes Gefühl zu haben. Das haben wir geschafft, ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Anthony Tucker war absolut überragend, so etwas habe ich in elf Jahren als Trainer noch nicht erlebt. Für so viele Punkte hat er nur wenige Würfe gebraucht. Der Sieg war für uns sehr wichtig."

Steven Key (Trainer EnBW Ludwigsburg): "Wir können über viel reden, aber 20 Ballverluste sind, auch gegen eine so gute Mannschaft einfach zu viel. Wir haben mit Kämpferherz gespielt, das ist sehr positiv gewesen. Das wollen wir mit in die nächsten Spiele nehmen. Tim Koch macht jedes Mal seinen Job, er war  wirklich gut. Ich würde mir wünschen, dass die ganze Mannschaft so hart arbeitet wie er. Wenn er so weiterspielt wird er auf jeden Fall mehr Minuten bekommen. Wir reden nicht über Abstiegskampf, wir haben noch 16 Spiele bis zum Ende der Saison. Wir haben viele Probleme gehabt, viele Verletzte. Da müssen wir jetzt durch."