Es kommen spannende Zeiten auf Sie zu als Chef des Polizeipräsidiums Ludwigsburg-Böblingen. Glückwunsch!
Herzlichen Dank. Das freut mich doppelt und dreifach, zum einen, dass ich es sein darf, zum anderen, dass ich in Ludwigsburg bleiben darf. Weil ich mich hier mittlerweile sehr verwurzelt fühle und überhaupt nicht weg wollte. Nur einer der zwölf künftigen regionalen Polizeipräsidenten bleibt dort, wo er heute schon ist. Das ist der Ludwigsburger. Exakt das freut mich tierisch.
Da geht es ihnen besser, als einem Teil Ihrer Mitarbeiter, die nicht alle bleiben dürfen.
Ja. Ich kann nachvollziehen, dass die es – je nach Befindlichkeit - anders sehen.
Was bedeutet Ihnen Macht?
Macht ist das falsche Wort. Mir geht es um Verantwortung, auch um maßgeblich Dinge entscheiden und mitbestimmen zu können. Mir geht es auch darum, weiterhin Teams führen zu können. Der Wille, etwas in die Hand nehmen zu wollen, ist mit Sicherheit da.
Ist die Polizeireform der größte Brocken, den sie bisher stemmen mussten?
Ich hatte schon mal ein großes Projekt, als ich 1999 bis 2005 das „Technikzukunftsprogramm für die Polizei“ (TZP) im Innenministerium verantwortet habe. Ich bin damals angetreten, das IT-Referat, das ich leitete, mit einem bis dato bestehenden Referat Polizeitechnik unterm einem Dach zusammenzuführen. Das war – wenn man so will – der Grundstein für das TZP mit 27 Einzelprojekten von Autos über Hubschrauber und Boote bis zu den Schutzwesten. Baden-Württemberg ist damals als erstes Bundesland auf ein Fuhrpark-Leasingkonzept umgestiegen – und von Weißgrün auf Silbergrün. Das war das I-tüpfelchen.
Aber dieses Projekt hat wahrscheinlich weniger Biografien durcheinandergewirbelt als das jetzige.
Es hat die Technik völlig durcheinandergewirbelt. Aber es hatte eine völlig andere Dimension. Das ist richtig. Beides hat die Polizei vorangebracht. Aber es stimmt, dass die Polizeireform die Kolleginnen und Kollegen mehr betrifft.
Haben Sie viel Neues über Menschen gelernt in dieser Phase?
Bestätigt hat sich, dass man mit den Menschen reden und sich auseinandersetzen muss. Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg.