Haben Sie schon als Schüler ihre Zukunft geplant? Wollten Sie bereits als Kind Polizist werden?
Eigentlich wollte ich nach dem Wirtschaftsgymnasium Jura studieren. Aber meine Eltern hatten in Freudenstadt gebaut. Als ich 13 war, sind wir von Stuttgart weggezogen. Ein Studium war finanziell nicht drin. Also bin ich zur Polizei gegangen. Mein Opa war schon Polizist, das war für mich keine fremde Welt. Das fanden meine Eltern aber nicht so gut. Aus Angst um mich. Sie wollten einen Banker aus mir machen. Ich habe in dem Jahr bei der Polizei angefangen, als der Buback-Mord geschah. Da habe ich mich schon gefragt, zu welchen gesellschaftlichen Veränderungen das alles noch führen wird. Aber richtig ernsthaft gehadert habe ich nicht. Ich wollte immer einen Beruf, in dem man mit Menschen zu tun hat.
Waren Sie Jungscharleiter, um das zu üben?
Ich hatte in der Tat mal so eine kirchliche Phase. Ich war auch mehrmals Klassensprecher, ohne dass ich mich gemeldet habe. Irgendwie flog’s mir immer zu. Ich wollte immer, dass es gerecht zugeht.
Sie sind jetzt mehr Manager als Polizist. Vermissen Sie manchmal die Basisarbeit?
Schon. Es hat mir auch Spaß gemacht, im Streifenwagen zu sitzen und später Ermittler zu sein. Stimmt. Ich bin sicher aus anderen Gründen zur Polizei gegangen, als aus dem, was ich heute mache.
Stuttgart, also die Nachfolge von Thomas Züfle , war für Sie keine Verlockung?
Nein. Unter diesen Voraussetzungen nicht. Ich bin froh, dass der Kelch an mir vorbeigegangen ist. Hier in Ludwigsburg fühle ich mich wohl. Hier ist es noch anders – ein bisschen familiärer – als in der Großstadt.