Er sagt von sich, schnell abschalten zu können. Am liebsten tut er das in seinem Garten, sagt Frank Rebholz im Sommergespräch. Hinter dem Ludwigsburger Polizeichef liegt die Umsetzung der Polizeireform. Von Januar 2014 an wird er das Polizeipräsidium Ludwigsburg-Böblingen leiten.

Ludwigsburg - - Der Kater schnurrt auf dem Gartentisch, während der Hausherr Bionade ausschenkt. Frank Rebholz ist einer der Gewinner der Polizeireform. Von Ludwigsburg aus wird er das Polizeipräsidium Ludwigsburg-Böblingen leiten. Ein Gespräch übers Motorradfahren und das Abschalten im Garten.
Herr Rebholz, sind Sie immer im Dienst?
Überhaupt nicht. Ich kann „ratzfatz“ abschalten. Wenn ich immer im Dienst wäre, wäre ich ja – um es plakativ zu sagen - für jeden Falschparker zuständig. Ich würde allerdings dann eingreifen, wenn sich eine Straftat vor mir abspielen würde. Ansonsten kann ich den Berufsalltag schnell gedanklich zurück lassen. Es gibt für mich ein Leben außerhalb der Polizei.
In diesem Leben fahren Sie Motorrad.
Nicht mehr. Meine Maschine steht zum Verkauf.
Wie das?
Ich hätte am Tag nach dem tödlichen Motorradunfall meines Stuttgarter Kollegen Thomas Züfle eine Besprechung mit ihm gehabt. Wir kannten uns seit Jahren. Auch über das Thema Motorrad. An diesem Sonntagabend, als die Nachricht kam, hatten meine Frau und ich eine lange Diskussion, was Motorradfahren für mich bedeutet. Ich habe dabei aber zugleich auch zum ersten Mal richtig realisiert, was es für meine Frau bedeutet.
Nämlich?
Dass ich die üblichen Worte, die man austauscht, wenn man losfährt, wie „Pass auf dich auf! Komm gut wieder!“ nie wirklich als ihre Sorge wahrgenommen habe. Dass sie immer zusammenzuckt, wenn dann das Telefon läutet – aus Angst, es könnte eine schlimme Nachricht sein. Wahrscheinlich habe ich ihre Angst vorher immer verdrängt. Ich habe daraus die Konsequenz gezogen: ich verkaufe mein Motorrad.