Der Ludwigsburger Unternehmer Wolfgang Reisser bedankt sich bei seinem Hockeyclub mit einem Sportzentrum für sieben Millionen. Hauptattraktion wird eine große Kletterhalle.

Ludwigsburg - Sollen doch die Stadt und die Stadträte weiter über die Zukunft des Sportparks Ost diskutieren – der Hockeyclub Ludwigsburg (HCL) schafft derweil Fakten. An der Fuchshofstraße hat der Bau eines Vereinsheims mit Trainingsräumen, Kletterwänden, Lokal und Freibad begonnen. Der große Hockeyfan und Mäzen Wolfgang Reisser macht es möglich. Das sieben Millionen Euro teure Sportzentrum wird vor allem mit Geld aus seiner Stiftung und seinem Privatvermögen bezahlt. Die Stadt Ludwigsburg steuert 790 000 Euro bei.

 

Der Oberbürgermeister Werner Spec ist begeistert vom Elan des Unternehmers. Reisser habe „mit unbändigem Willen und großer Energie gegen manch anfängliche Bedenken“ angekämpft. „Viele Jahre beschäftigte mich der Wunsch, dem Hockeysport und dem HCL dafür zu danken, dass er mir in jungen und für mich prägenden Jahren sportliche Aspekte, Freundschaft und Heimstatt geboten hat“, sagte Reisser beim Spatenstich. Der Hallenbau unweit des Ludwig-Jahn-Stadions gilt schon jetzt als eines der ehrgeizigsten Projekte, das je ein Ludwigsburger Sportverein in Angriff genommen hat. Als vor drei Jahren erstmals öffentlich darüber diskutiert wurde, lösten die Pläne bei anderen Sportvereinen eine Neiddebatte aus.

Überregional attraktiv

Der Neubau mit vier Geschossen soll vielen sehr unterschiedlichen Erwartungen gerecht werden – auch deshalb, weil sich die Sektion Ludwigsburg im Deutschen Alpenverein (DAV) als Partner eingehakt hat und die Schneeläuferzunft Ludwigsburg mit ihrer Geschäftsstelle einziehen wird. Reisser kalkuliert mit insgesamt 5520 Personen: die DAV-Sek-tion zählt 4700, die Schneeläuferzunft 320 und der HCL 500 Mitglieder. Herzstück und Hauptattraktion der neuen Anlage wird vermutlich nicht die neue 25 mal 15 Meter große Sporthalle sein. Auch nicht die Sauna samt Ruhe- und Umkleideräumen. Die eigentliche Sensation ist eine 2500 Quadratmeter große Halle mit bis zu 14 Meter hohen Wänden zum Klettern. Ein Kraxelparcours unter freiem Himmel rundet das Glanzstück ab.

Reisser und die Führung des Hockeyclubs sind überzeugt davon, dass ihr Zentrum dank der Kletterhalle auch viele Sportler von weither magnetisch anziehen wird. 16 Übernachtungszimmer für insgesamt 48 Personen, zwei Seminarräume für 40 Personen sowie eine große Fitnessanlage sollen garantieren, dass zu allen Zeiten Leben im Sportzentrum an der Fuchshofstraße in der Ludwigsburger Oststadt sein wird.

Erbbauvertrag mit der Stadt

Reisser ist davon überzeugt, dass heute eine Rundumversorgung für Sportler und deren Familien – im Spitzen-, aber auch im Breitensport – unerlässlich ist. Also gehören auch gastronomische Orte und solche für das eher spielerische Vergnügen dazu. Neben einem Lokal mit Nebenzimmer für bis zu 200 Personen und einem Biergarten unter Bäumen sind ein Kinderspielplatz, Felder für Boule- und Schachspiele, ein Swimmingpool, eine Balanceseil und ein Beachvolleyballplatz vorgesehen.

Der Baubeginn war ursprünglich schon 2013 vorgesehen, doch dann zogen sich die Vertragsverhandlungen hin: Das Grundstück gehört der Stadt, es musste an einem Erbbauvertrag gefeilt werden. Das Sportzentrum soll in zwei Jahren fertig sein.