Die Ludwigsburger Verwaltung stellt die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs vor. Es gibt drei Siegermodelle für das 60 Hektar große Areal – aber keines, das alle Probleme lösen könnte.

Ludwigsburg - Wo sollen denn da die Autos parken? Und was wird aus der Waiblinger Straße? Noch bevor die Ausstellung richtig geöffnet hatte, haben Anwohner aus Oßweil und der Oststadt kritische Anmerkungen loswerden wollen. Die Stadt Ludwigsburg hatte 2013 einen Ideenwettbewerb für das 60 Hektar große Areal rund um das Stadionbad, den Berliner Platz und die Sportplätze des Hockeyclubs ausgeschrieben. Die Entwürfe von fünf Arbeitsgemeinschaften sind in einem ehemaligen Autohaus an der Schorndorfer Straße 172 zu sehen.

 

Die Schau sei Teil der Bürgerbeteiligung, sagt der Baubürgermeister Michael Ilk. Zum Abschluss werde es am Samstag, 22. Februar, eine öffentliche Veranstaltung geben, in der die Rathausspitzen Rede und Antwort stehen. Bis dahin können die Besucher in einem Zettelkasten ihrem Ärger Luft machen oder Anregungen geben. „Wir stellen uns das als einen Wechselprozess vor“, sagt der Stadtplaner Martin Kurt. Auch wenn in der Ausstellung drei Siegerentwürfe vorgestellt würden, bildeten diese nicht mehr als „die Leitplanken“, nach denen Verwaltung und Gemeinderat im Planverfahren vorgehen werden. „An allen Konzepten hat die Jury auch Kritik geübt, die beteiligten Arbeitsgemeinschaften sind schon jetzt aufgefordert, nachzubessern.“

Hohes Niveau

Die Vorgabe lautete: den Dreiklang aus Wohnen, Sport und Erholung in einem Entwurf zu bündeln, der zugleich die verschiedenen Nutzer voreinander schützen kann – etwa die Wohnungseigentümer vor dem Lärm auf Sportplätzen. „Das Niveau der eingereichten Arbeiten war sehr hoch“, sagt Kurt. Aber keine Gruppe habe Lösungen für alle Anforderungen bieten können. Obwohl man bewusst nicht nur Architekten, sondern Büros angefragt habe, in denen auch Experten für Lärmschutz, Landschaft und Verkehr mitmischen.

Die meisten Vorschläge funktionieren nach einer Anordnung in Streifenform: Eine Zone für das Wohnen wechselt sich ab mit einer für den Vereinssport und wieder einer anderen für die Naherholung. Am weitesten hat sich von diesem Muster der Entwurf der Arbeitsgruppe eins entfernt. Die Arbeitsgemeinschaft Schneidermeyer, Finkenberger, Schönle, Koeber und Mörner hat das grünste Modell eingereicht und dieses auch nicht Sport-, sondern Volkspark genannt. Nach Ansicht von Stadtplaner Kurt der kühnste Vorschlag.

Grün drängt Wohnhäuser an den Rand

Begeistert hat die Jury hieran ganz besonders, dass Sportflächen und Erholungsräume eng miteinander verzahnt sind. Durch eine Modellierung der weiträumigen Grünanlagen werde außerdem viel Lärm absorbiert. Erkauft wurde das aber dadurch, dass die Wohnhäuser an den Rand gedrängt wurden, was den Preisrichtern nicht gefiel: Die Gebäude müssten zum Teil bis zu acht Stockwerke hoch werden, um das Soll an Wohnraum zu schaffen.

Ein Fokus lag auf dem Berliner Platz. Hier lobten die Juroren ausdrücklich das Konzept der Arbeitsgruppe zwei, die die Oststadthalle dorthin verlagern möchte. Damit ließe sich der Platzcharakter unterstreichen, den man bisher dort vermisst.