Von Mittwoch an sind die Ludwigsburger Stadtbücherei und das Wissenszentrum Energie wieder offen. Auf die Leser warten auch viele High-Tech-Geräte.

Ludwigsburg - Die Phase der improvisierten Ausleihe und der zeitweisen Schließungen im Ludwigsburger Kulturzentrum geht zu Ende: Am Dienstag wird die umgebaute und erweiterte Stadtbücherei samt Wissenszentrum Energie in einer kleinen Feierstunde um 16 Uhr wiedereröffnet. Von Mittwoch an wird wieder der reguläre Betrieb laufen. Die Bücherei hat sich um 550 Quadratmeter im Haus und um einen Lesegarten davor vergrößert. Viele Themenbereiche haben die Plätze getauscht, und am jetzt in die Tiefebene verlagerten Haupteingang erwartet die Leser ein elektronisches System, das die Ausleihe schneller und bequemer machen soll.

 

Mehr Besucher im Wissenszentrum erwartet

Möglich geworden ist die Vergrößerung der Bibliothek, weil 2013 das Stadtmuseum vom Kulturzentrum in das neue MIK (Museum, Information, Kultur) an der Eber-hardstraße 1 umgezogen ist. Sobald die Räume leer waren, wurde mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Erst zum Endspurt konnten diese jedoch nicht mehr bei laufendem Betrieb fortgesetzt werden. Das Lesepublikum musste zweimal ausgeschlossen werden: in diesem Frühjahr sechs Wochen lang und nun noch einmal drei Wochen lang seit Ende August.

An der Stelle, an der bis vor zweieinhalb Jahren die großen Ludwigsburger Justinus Kerner, Eduard Mörike, David Friedrich Strauß und Co. standen, können sich die Besucher jetzt auf eine interaktive Zeitreise der Energiegewinnung begeben. Die Skala reicht von der Entdeckung des Feuers bis zu einem Ludwigsburg in der Zukunft des Jahres 2050. Albrecht Geiger vom Referat Nachhaltige Stadtentwicklung hofft auf Anregungen von Bürgern: „Damit wir auch vorankommen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit.“ Die Pressereferentin Isabel Steiger rechnet mit „deutlich mehr Besuchern im Wissenszentrum Energie, da es nun in die Bibliothek integriert ist“.

Der angrenzende Jugend- und Schülerbereich ist sehr viel heller und großzügiger geraten, und auch die Kinderbuchabteilung bietet nun nicht nur mehr Platz für die Medien, sondern auch für etwas Bewegung und den spielerischen Rückzug ins Lesevergnügen. Im Obergeschoss, in dem sich früher der Haupteingang befand, kann sich nun die klassische Bibliothek ausbreiten: Belletristik, Krimis, Sach- und Hörbücher. Wer gleich in die CDs reinhören möchte, kann dies an mehreren Stationen tun: „Die Hörqualität ist sehr gut“, versichert der Bibliotheksleiter Thomas Stierle.

1000 Zeitungen aus aller Welt

Noch mehr High-Tech gibt es in zwei Audio-Sesseln, die den darin Sitzenden weitgehend gegen das Umfeld abschirmen. Sie bieten diverse Anschlüsse – auch für Laptops – um sowohl Musik zu hören als auch Filme abzuspielen. Im Zentrum der neuen Bibliothek gibt es dazu einen großzügig eingerichteten Lesesaal für die Lektüre von Zeitschriften und Zeitungen. Auf einem großen elektronischen Display können bis zu 1000 Zeitungen aus aller Welt gelesen werden. Und zwar tagesaktuell. „Dieses Angebot können unsere Kunden auch zu Hause nutzen“, sagt Stierle, Aber die Technik in der Stadtbücherei gestattet eine Präsentation im Zeitungsformat.

War eine elektronische Selbstverbuchung bisher nur bei der Ausleihe möglich, so funktioniert sie nun auch bei der Rückgabe von Medien. Für 200 000 Euro wurden „intelligente Rückgaberegale“ angeschafft. Insgesamt haben der Umbau der Stadtbibliothek und die Sanierung des Kulturzentrums 2,25 Millionen Euro gekostet.