Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Das Jammern muss endlich ein Ende haben. Kein Tag vergeht, an dem nicht von irgendwoher die Klage zu hören ist, dass in Ludwigsburg Wohnraum fehlt. Von dieser Misere sind alle betroffen: die Gutverdienenden aus den Zukunftsbranchen, die sich mit ihren Mitarbeitern in Ludwigsburg ansiedeln. Die Angestellten und Arbeiter aus dem Mittelstand. Und die Menschen, die nicht wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen sollen.

 

Die Stadt boomt: in den vergangenen vier Jahren ist sie um fast 5000 Menschen auf knapp 93 000 Einwohner gewachsen. Die Entwicklung geht jedoch nicht einher mit einer nur in Ansätzen entsprechenden Ausweisung von Flächen für den Wohnungsbau. Deshalb muss die Maxime des Handelns heißen: wer jammert, muss auch bereit sein, die Weichen in die Zukunft zu stellen. Wenn die Entscheidungsgremien ernsthaft etwas an der Wohnungsnot ändern wollen, dann müssen sie nun endlich die entsprechenden Beschlüsse fassen.

Wenn die Wohneinheiten wie bei so ziemlich allen projektierten Bauvorhaben dann aber wieder eingedampft werden, ist das ein mehr als halbherziges Vorgehen. Dann bleibt alles Jammern Lippenbekenntnis. Dann sind sich die selbst genug, die bereits ein Dach über dem Kopf haben. Natürlich ist es schön, wenn die Freifläche nebenan unbebaut bleibt. Aber es gibt keinen Rechtsanspruch auf den freien Blick bis zum Feldrand. Proteste von Anwohnern gehören zum politischen Alltag. Sie gilt es, gegenüber dem Gemeinwohl zu gewichten. Damit das Jammern endlich ein Ende hat.