Nach einer Serie von Vorfällen auf dem Ostfriedhof in Ludwigsburg ermittelt der Staatsschutz. Betroffen sind alevitische Gräber, die Gemeinde ist schockiert. Haben die Taten einen politischen oder einen religiösen Hintergrund?

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Aleviten schmücken ihre Gräber gern mit Engelsfiguren, das ist ein Teil ihrer Tradition, viele Jahrhunderte alt. Die Grabschänder wussten also sehr genau, dass sie die Angehörigen der Toten auf dem Ludwigsburger Ostfriedhof an ihrer empfindlichsten Stelle treffen. 30 bis 40 alevitische Gräber sind dort in den vergangenen Wochen und Monaten geschändet worden. Die Unbekannten warfen Grablichter in den Müll, zerstörten Grabsteine, entwendeten Grabschmuck. „Und mehreren Engeln wurden provokativ die Köpfe abgeschlagen“, berichtet Mehmet Celik aus dem Vorstand der 700 Mitglieder umfassenden alevitischen Gemeinde der Stadt. „Dass wir auch hier, in Ludwigsburg, nicht in Frieden leben können, macht uns sehr traurig.“