Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Nie würde sich Jutta Lautenschlager in die Stuhlreihen setzte. Für die Markgröningerin ist das Picknick auf dem Rasen ein Muss. Tischchen, Campinghocker, Tischdecke, Kerzenständer und Sektkühler gehören für sie zur Grundausrüstung dieses Konzertbesuches. Sie hat Routine und stellt sich für ihren Platz auf der Wiese entsprechend früh an. Schon vor 18 Uhr steht sie am Tor. Und natürlich macht sie sich fein, zieht ein langes Kleid an. „Ich würde nie in Jeans hingehen“, sagt sie. Ihr Sohn, der in Australien lebt, hat seinen Heimaturlaub extra so gelegt, dass er seine Mutter begleiten kann. Und wenn’s regnet? „Dann ziehen wir unsere Capes an“, sagt Jutta Lautenschlager unerschrocken.

 

Wenn Klassik-Open-Air ist, hat Ralph Hosbein Full House. Dann ist das Hotel Domäne Monrepos ausgebucht. Zum zweiten Mal erlebt er dieses Mega-event. Er habe Respekt davor, sagt der Hoteldirektor, der mit 120 Mitarbeitern auch die Konzertbesucher verköstigt. Dafür kauft er schon mal mehr ein als für eine normale Party. 5000 Bratwürste liegen im Kühlraum bereit für den Grill. Dazu kommen noch 600 Roastbeefbaguettes. Aus 60 Fässern kann Hosbein 2000 Liter Bier ausschenken. Und vorsorglich hat er 4000 Halbliter-Wasserflaschen bestellt. Dazu kommen Wein, Säfte und Sekt. Gekühlt wird seit Tagen. Wenn alles vorbei ist, sind es auch Hosbeins Leute, die all die weggeworfenen Mehrwegbecher und Flaschen wieder einsammeln. „Wir räumen den Müll auf.“ Bis die Sonne aufgeht, sind sie fertig.